Samstag, 8. Februar 2014

Schwangerschaftstest: Positiv

Es war der Tag nach unserer Hochzeit. Tief in mir drin wusste ich schon seit etwas mehr als 10 Sekunden nach dem Sex, dass ich schwanger war. Woher? Das kann ich eigentlich nicht genau sagen. Es war eine Art Bauchgefühl, eine Art intuitives Wissen. 
Der Test, einen Tag nach der Hochzeit, war lediglich als Bestätigung meiner Vermutung gedacht. Ich hatte meine beste Freundin spontan gebeten, mir aus dem Drogeriemarkt bitte einen Frühtest mitzunehmen. Sie kam nachmittags ohnehin zu uns um den „2. Teil“ der Hochzeit, ein „Post-Wedding-BBQ“ zu feiern, und so musste ich nicht großartig herumfahren.

Einen kurzen Exkurs möchte ich noch machen. Das alles klingt jetzt gerade sehr konservativ: „zuerst Hochzeit, dann Kind“. Daher muss ich klarstellen, dass dem gar nicht so ist. Wir wussten bereits Anfang 2013, bevor wir überhaupt verlobt waren, dass wir im Spätsommer 2013 „zu basteln“ beginnen wollten. Die Hochzeitsidee kam danach, und da wir uns keine 1 1/2 Jahre mit der Planung aufhalten wollten, heirateten wir 5 Monate nach der Verlobung. Dass das Kind dann quasi beim ersten Schuss gezeugt wird, mit dem konnte ja nun wirklich niemand rechnen.

Jedenfalls. An besagtem Tag nach der Hochzeit starrte ich also auf den negativen Schwangerschaftstest und wusste im ersten Moment nicht, ob ich mich freuen sollte oder nicht. Zunächst stand ich also unschlüssig da, tappte von einem Bein aufs andere, und war verwirrt. Ich war mir doch so sicher! Gut, ich war noch nicht überfällig, aber ich war mir sicher! Sei’s drum, sagte ich mir und freute mich umso mehr auf die nachmittägliche Grillerei mit Bier und Zigaretten.

Am Montag nach der Hochzeit war meine Unruhe jedoch immer noch nicht verflogen, und so machte ich einen 2. Test. Die bekommt man ja ohnehin nur mehr im Doppelpack, warum also nicht den zweiten auch noch zur Sicherheit verbrauchen. Diesmal machte ich ihn ganz nach Vorschrift, nicht wie am Samstag davor irgendwann nachmittags so zwischendurch ohne die "Bedienungsanleitung" zu lesen. Ich meine, wer kann denn schon ahnen, dass man so einen Test auch falsch machen kann. Diesmal sollten also alle Testparameter brav eingehalten werden. Das hieß Morgenurin. 
Und siehe da: der Test war positiv. 
Mein Bauchgefühl hatte mich also nicht getrübt. Ich stand also da, starrte ein paar Minuten darauf, stapfte ins Bad und hielt meinem Mann den Test unter die Nase. Dann sagte ich etwas, von dem ich nie dachte, dass es jemals aus meinem Mund kommen würde. "Babe, WIR sind schwanger."


Die Freude war groß, die Unsicherheit auch. Immerhin hatte ich die letzten Wochen vor diesem Test mit Völlerein und Trinkgelagen sondergleichen verbracht. Da waren meine zwei Polterabende, die Woche danach, der Tag vor der Hochzeit, die Hochzeit selbst, der Tag nach der Hochzeit. Grund genug beunruhigt zu sein. So beschlossen wir, unser kleines Geheimnis erstmal für uns zu behalten. 
Unsere zweiwöchige Hochzeitreise stand unmittelbar davor und laut Onlinerechner befand ich mich gerade Anfang 5. Woche (ausgehend vom letzten Tag der Periode). Die erste fachärztliche Untersuchung sollte ca. in der 8 Schwangerschaftswoche stattfinden. Das war genau die Woche nach unserem Urlaub. Also vereinbarte ich einen Termin für Montag nach dem Urlaub bei meiner Gynäkologin. Ich werde übrigens nie die folgenden Worte während dieses Telefongesprächs vergessen: 
„Geht es Ihnen gut oder haben Sie irgendwelche Beschwerden?“. – „Mit geht es blendend, danke.“ – „Gut, dann reicht ja der Termin nach dem Urlaub.“ 
Bald sollte ich in bitterer Erinnerung an diese meine Worte denken.

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