tag:blogger.com,1999:blog-28527212703098520612024-02-08T14:11:38.613+01:00We'll be family - modern familyAbgeschlossenes Studium, guter Job, und dann die Entscheidung: jetzt ein Kind. Wir sind ein "modernes Paar", welches sich entschlossen hat, traditionelle Rollenklischees aufzubrechen und es anders zu machen. Unsere gemeinsame turbulente Reise beginnt in der Schwangerschaft, die entgegen allen Klischees nicht immer wunderbar war, bis hin zu Verständnislosigkeit in der Gesellschaft, wenn man sich für gemeinsame Verantwortung statt klassischer Mutter-daheim, Vater-arbeitend entscheidet.Joleicahttp://www.blogger.com/profile/03903208513329073027noreply@blogger.comBlogger19125tag:blogger.com,1999:blog-2852721270309852061.post-35221767800098088482016-03-31T11:05:00.002+02:002016-03-31T11:05:58.463+02:00Warum ich meinen Ehemann nicht huldige....<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Seitdem wir Eltern geworden sind und uns die Kindererziehung und den Haushalt teilen, hat der Großteil der Gesellschaft meinen Mann und mich in zwei ganz eindeutige Schemata gesteckt:<br /><br />Ich - die böse, arbeitende Mutter, der immer wieder Fragen wie: "wo ist denn dein Kind? Wer passt auf dein Kind auf? So lange fährst du auf Fortbildung und lässt dein Kind alleine?" gestellt werden.<br /><br />Mein Mann - der Held. Wenn er mal vier Tage durchgehend über Nacht auswärts ist, <span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">wird das nicht einmal ei<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">nes Kommentares gewürdigt. <span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Wenn er vier Tage snowb<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">oarden mit Freunden fährt wird das h<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">öchstens mit einem "ja, ds hat er sich <span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">wohl verdient" <span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">quitiert.</span></span></span></span></span></span></span><br /><br />Ich sehe das nicht ganz so. Genaugenommen kann ich nicht einmal ansatzweise nachvollziehen, warum man einen Mann und Vater gerade zu huldigt und verehrt, nur weil er seinen Part der Partnerschaft und Kindererziehung übernimmt. Warum man ihm eine Auszeit zugesteht, wenn eine Frau je<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">doch mal "zur Erholung" mit F<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">reundinnen wegfährt, sie sich fast immer und überall rechtfertigen muss. Oder sich von selbst rechtfertigt. </span></span></span><br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"> </span></span></span><br />
<br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Die Rollenverteilung in <span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Ö<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">st<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">erreich sieht <span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">nun mal nic<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">ht vor, dass eine Mutter auch eine Frau <span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">mit <span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Bedürfnissen jenseits der<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"> Kindererzi<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">ehung ist. </span></span></span></span></span></span></span></span></span>Leider scheint es, als sehen in Österreich und Deutschland die Menschen es immer noch als ungewöhnlich an, wenn sich Männer ganz selbstverstän<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">dlich </span>an Hausarbeit und Erziehung beteiligen. </span><br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Die Huldigung von selbständige<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">n Männern, welche ihre Verantwortung <span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">zu Hause schlichtweg wahrneh<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">men, nimmt teilweise drastische Formen an.<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"> Im S<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">u<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">permarkt werden sie beglückwünsc<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">ht, wenn sie mit dem Nachwuchs einkaufen gehen, au<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">f dem Spiel<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">platz<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">, obwohl Männer hier nicht mehr ganz so <span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">eindeutig zu den Ex<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">oten z<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">ählen, werden sie neugierig beäugt und von (meiner Meinung nach frust<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">rierten) <span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">(Haus<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">-)Frauen umgarnt.</span></span></span></span></span></span></span></span></span></span></span></span></span></span></span></span></span></span><br />
<br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Da stellt <span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">sic<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">h mir die Frage: </span></span></span></span></span></span></span></span></span></span></span></span></span></span></span></span></span></span></span>Wann wurde denn eine Frau jemals auf ein Podest gehoben, weil sie zwei Ladungen Waschmaschinen gewaschen, Essen gekocht und das Kind ins Bett gebracht hat? Wann hat man Frauen jemals Rosen gestreut, weil sie das Kind vom Kindergarten abholt oder dreißig Stunden statt Vollzeit arbeitet?<br /><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Richtig<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">. Nie. Es <span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">ist <span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">selbstverständlich. Auch für die meisten Frauen.</span></span></span></span></span><br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"></span><br />
<br /><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Hat sich mal jemand überlegt, was für einen Keil das eigentlich zwischen ein Paar treiben kann, wenn einer immer das große Lob einheimst während der andere dafür genau null Anerkennung bekommt . <span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">W</span>ohlgemerkt für die gleiche Sache.</span><br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"></span><br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Man kann es irgendwann nicht mehr hören und die Stimmung heizt sich auf. Erst neulich wieder wurde mir gesagt: "hach, du hast ja so ein Glück mit deinem Mann, der geht auch mal raus mit dem Kleinen und macht was im Haushalt. Von alleine. Davon kann ich nur träumen."<br /><br />Liebe Frauen die ihr so denkt, hier mal ein kurzes Statement dazu:</span><br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Ihr seid zum großen Teil selbst Schuld an der Misere. <br />Zum ersten: dann sucht euch von Anfang an einen Mann, der sich zu gleichen Teilen und vor allem VON SELBST (bevor das Kind da ist) an der normalen Hausarbeit beteiligt. Wer jetzt sagt, von denen gibt es wenige: stimmt nicht. Man muss sie nur lassen und ihnen nicht ständig reinreden. Wenn mir immer einer reinredet, dass er etwas besser kann, kapituliere ich auch irgendwann und lass <span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">es ihn</span> selbst machen.</span><br />
<br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Zweitens: redet VOR der Kinderzeugung über eure Vorstellungen des gemeinsamen Lebens. Wenn das kleine Baby mal da ist, bleibt keine Zeit dafür.</span><br />
<br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Drittens<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"> - auch wenn ich mich wiederhole: Lasst die Männer doch einfach machen. Sie wollen zum Gr<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">oßteil <span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">von ganz alleine Teil des Ganzen sein! </span></span></span>Wie oft habe ich schon erlebt, dass Frauen die Männer gar nicht lassen<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">! </span></span><br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Da hört man u<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">nter anderem </span>von getrennten Betten, damit der Partner schlafen kann. </span><br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Geht's noch? Man mag mich streng nennen, auch gemein hab ich schon gehört. Aber zum Kinder-zeugen gehören zwei, warum sollte dann plötzlich nur mehr eine die ganze Arbeit haben? Und ja: Kinder erziehen <span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">ist Arbeit. Für beide. Punkt.</span></span><br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"> </span><br />Ich höre schon die Argumentation: ja, aber der muss ja fit sein für die Arbeit! </span><br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Ach ja, und die Frau, die beim Baby zu Hause bleibt, kann sich erlauben, übermüdet und entkräftet zu sein? Sie hat ja "nur" die Verantwortung für ein kleines Lebewesen? <br />Nein, natürlich ist der Job da wichtiger.....Wehe eine <span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">arbeitende Frau würde sich selbst aus dem Schlafzimmer ausquartieren, <span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">damit sie zur Ruhe kommt. Ach ja, stimmt. Frauen machen das normale<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">rweise nic<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">ht.</span></span></span></span></span><br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Da kann ich nur den Kopf schütteln.</span><br />
<br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Mein schlichtes Plädoyer: <span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">liebe <span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Fra<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">uen, <span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">bevor i<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">hr euch s<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">tändig beschwert, dass euer Mann dieses und jenes nicht macht, dass er sich die Frechheit heraus nimmt und ins Fitnessstudio geht, <span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">überlegt euch doch lieber mal, wann ihr das letzte <span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Mal etwas nur für euch gemacht habt. <span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Und dann tut es. Und lasst den <span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Mann <span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">mit Kind alleine. <span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Nicht nur eine STunde. E<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">inen Tag, ein<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"> paar<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"> Tage, eine Woche. <span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Männer können das. Meistens besser als wir glauben.</span></span></span></span></span></span></span></span></span></span></span></span></span></span></span></span></span></span><br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Und wenn ihr das nicht schafft: dann hört doch wenigstens auf, euch darüber zu beschweren. <span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Die Kraft etwas zu verändern liegt immer in einem selbst.</span></span> </span></span></span></span></span></span></span></span></span></span></span></span></span></span></span></span></span> </span><br />
<br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"></span><br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span>Joleicahttp://www.blogger.com/profile/03903208513329073027noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2852721270309852061.post-81705174360434386592015-09-13T08:46:00.002+02:002015-09-13T18:27:19.265+02:00Mommy-Wars oder auch Schwiegermama-Wars<span style="font-family: "Helvetica Neue", Arial, Helvetica, sans-serif;">Es ist ja fast schon zu abgedroschen, Konflikte mit der Schwiegermutter zu haben. Aus Erzählungen von Freunden und Bekannten kenne ich ja nur zwei voll gültige Varianten: </span><br />
<span style="font-family: "Helvetica Neue", Arial, Helvetica, sans-serif;">a) wir reden gar nicht miteinander/haben den Kontakt abgebrochen/gehen uns aus dem Weg und </span><br />
<span style="font-family: "Helvetica Neue", Arial, Helvetica, sans-serif;">b) ich habe so ein Glück solch eine tolle Schwiegermama zu haben.</span><br />
<br />
<span style="font-family: "Helvetica Neue", Arial, Helvetica, sans-serif;">So weit so gut. Bis zur Geburt unseres Sohnes dachte ich, ich gehöre wenn dann am ehesten zur zweiten Gruppe, was sich nach der Geburt rasch relativierte und momentan einem neuen Höhepunkt zusteuert.</span><br />
<span style="font-family: "Helvetica Neue", Arial, Helvetica, sans-serif;">Schwiegermama, wir wollen sie hier mit Schwimu abkürzen, hat eine ganz andere Sozialisation und damit Kindheit und eigentlich überhaupt Leben erfahren. Und obwohl es immer wirkte als wäre sie ganz zufrieden mit der Wahl ihres Sohnes mich als Ehefrau zu erwählen, scheint sich das Blatt nun zu wenden.</span><br />
<span style="font-family: "Helvetica Neue", Arial, Helvetica, sans-serif;">Gestern wurde mir, und eigentlich ALLEN arbeitenden Müttern, vorgeworfen, dass wir dadurch, dass wir nicht zu Hause bleiben, die Selbstaufgabe derer, die in den 80er und 90er Jahren nur für ihre Kinder da waren, verhöhnen und ausspotten und klein machen.</span><br />
<br />
<span style="font-family: "Helvetica Neue", Arial, Helvetica, sans-serif;">Da haben wir es also wieder. Nicht nur bin ich schuld, wenn sich Mütter meiner Generation schlecht fühlen, weil sie mit ihrem Studium nach Geburt des ersten Kindes nichts mehr anfangen und sich zur Hausfrau entscheiden, nein, ich bin jetzt für die Tränen und das "sich-unwichtig-fühlen" der Generation davor auch noch schuld.</span><br />
<span style="font-family: "Helvetica Neue", Arial, Helvetica, sans-serif;">Na bravo.</span><br />
<span style="font-family: "Helvetica Neue", Arial, Helvetica, sans-serif;">Als würde der regelmäßige Klaps auf den Hinterkopf vom Staat Österreich, fast allen Bekannten und der Gesellschaft im Allgemeinen nicht schon ausreichen.</span><br />
<br />
<span style="font-family: "Helvetica Neue", Arial, Helvetica, sans-serif;">Meine Mutter kommentiert sowas dann immer lapidar mit: die sind am Land aufgewachsen, haben keine Wahl gehabt, können nicht anders, meinen es auch nicht böse.</span><br />
<span style="font-family: "Helvetica Neue", Arial, Helvetica, sans-serif;">Das mag so sein. Das mag so stimmen. Manche Menschen hatten keine Wahl.</span><br />
<span style="font-family: "Helvetica Neue", Arial, Helvetica, sans-serif;">Ich weiß das, ich muss über das nicht ständig nachdenken, mich schlecht fühlen oder vielleicht deshalb meine Entscheidungen an die ERlebnisse der anderen anpassen. UNd überhaupt, wieso immer ICH? Es war nicht MEINE Entscheidung, es war UNSERE Entscheidung. In der heutigen Zeit gibt es Gott sei Dank immer mehr Männer die begreifen, dass zum Vater sein mehr dazu gehört als nur SPrema abzuliefern und nach 8 Jahren dann mal auf einen Zelt-Ausflug zu fahren.</span><br />
<span style="font-family: "Helvetica Neue", Arial, Helvetica, sans-serif;">WIR haben uns bewusst entschieden. Und das geht niemanden etwas an.</span><br />
<br />
<span style="font-family: "Helvetica Neue", Arial, Helvetica, sans-serif;">Ich habe es schon so satt, mich ständig rechtfertigen zu müssen. Mir, wie gestern auch, anhören zu müssen, dass ich als arbeitende Mutter schuld bin, wenn, und ich zitiere "die Arbeit im Land ausgeht weil die Frauen jetzt alle arbeiten gehen", "die Kinder kein Bitte, Danke und Guten Tag, Auf Wiedersehen mehr kennen", "die Kindererziehung keine Wertschätzung mehr erlebt", "die Kinder abgeschoben werden und dann nur noch vor dem TV sitzen".</span><br />
<span style="font-family: "Helvetica Neue", Arial, Helvetica, sans-serif;">Ich mag nicht mehr, ich kann nicht mehr.</span><br />
<span style="font-family: "Helvetica Neue", Arial, Helvetica, sans-serif;">Wir reißen uns tagtäglich den Arsch auf, um unserem Sohn eine schöne Kindheit zu verschaffen. Mit allem was dazu gehört. Positivem und Negativem. Ja, wir setzen Grenzen, ja wir kuscheln im Bett, ja, wir essen IMMER gemeinsam, ja, Mama geht mal aus, Papa geht mal aus, und ja, verdammt noch mal, wir gehen auch mal gemeinsam als PAAR und nicht als ELTERN aus, fahren auf Urlaub und Kind darf bei Oma bleiben.</span><br />
<span style="font-family: "Helvetica Neue", Arial, Helvetica, sans-serif;">Und wisst ihr was? Es tut uns gut, und damit tut es unserem Sohn gut! Er ist ein kleines glückliches Energiebündel, der genau weiß, dass wir auch mal für kurze Zeit weg sind, aber das es andere Menschen gibt, die ihn lieben und sich um ihn kümmern. Er weiß, dass MAma und Papa wieder kommen und dann ausgeglichener und glücklicher sind.</span><br />
<span style="font-family: "Helvetica Neue", Arial, Helvetica, sans-serif;">Und wir wissen, wir entscheiden uns für all das bewusst. WIr haben uns bewusst entschieden, dass auch mein Mann eine Zeit Kinderzeit nimmt, weil wir wussten, dass ich zutiefst unglücklich wäre, wenn ich nicht arbeiten dürfte und könnte, und damit eine zutiefst frustrierte Mutter wäre - was wahrlich nicht gut fürs Kind ist. Und mein Mann wäre zutiefst unglücklich, hätte er nicht die Gelegenheit bekommen, eine zeitlang bei unserem Sohn zu bleiben.</span><br />
<span style="font-family: "Helvetica Neue", Arial, Helvetica, sans-serif;">Es ist wie es ist. </span><br />
<span style="font-family: "Helvetica Neue", Arial, Helvetica, sans-serif;">Bitte nicht falsch verstehen. Ich will keine Lanze für alle arbeitenden Mütter brechen. Aber ich habe es satt, unser Konzept ständig verteidigen zu müssen. Es mag Frauen und Familien geben, deren Weg es ist, trotz jahrelanger guter Ausbildung 5 oder mehr Jahre beim Kind zu bleiben. Deren Männer plötzlich nur mehr Überstunden machen "wegen dem Geld" (da fragt isch im übrigen niemand, ob das evenutell Auswirkungen auf das Kind hat. Fremdeln dem Vater gegenüber gehört ja offenbar auch schon wieder zum guten Ton); wo Frau sich "Nicht vorstellen kann auch nur eine Minute getrennt von ihrem Baby zu sein", und die glauben, dass der einzige Weg zu kindlicher Zufriedenheit die permanente Anwesenheit der Mutter ist. Bitte tut das, bitte macht das.</span><br />
<span style="font-family: "Helvetica Neue", Arial, Helvetica, sans-serif;">Aber macht uns nicht verantwortlich für eure Selbstwertmangel, eure fehlende Anerkennung und die fehlende Unterstützung.</span><br />
<span style="font-family: "Helvetica Neue", Arial, Helvetica, sans-serif;">Lasst uns unseren Lebensweg gehen, und zwar endlich einmal fernab der dummen, verletzenden und unwahren Kommentare und Weisheiten.</span><br />
<span style="font-family: "Helvetica Neue", Arial, Helvetica, sans-serif;">Ein Arbeitskollege meinte mal, "das sind alles Hausfrauen- und Küchenfliesenweisheiten". Mag abwertend klingen, aber mittlerweile sehe ich das genauso.</span><br />
<span style="font-family: "Helvetica Neue", Arial, Helvetica, sans-serif;">Punkt.</span><br />
<br />
Joleicahttp://www.blogger.com/profile/03903208513329073027noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2852721270309852061.post-14293614464956661952015-07-07T09:21:00.003+02:002015-07-07T09:21:52.758+02:00Offener Brief zur Betreuungsituation in Österreich
<br />
<div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: Tahoma;">Liebe Fr. Karmasin,<o:p></o:p></span></div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: Tahoma;"><o:p> </o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: Tahoma;">gleich vorweg möchte ich
sagen, dass ich Ihre Bemühungen und Ihre Arbeit prinzipiell nicht schlecht
finde. Frischer Wind hat im Familienministerium gefehlt, den bringen Sie
hinein.<o:p></o:p></span></div>
<br />
<br />
<div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: Tahoma;">Leider habe ich oftmals das
Gefühl, dass Sie und Ihr Projektteam etwas an der Realität von
Otto-Normal-Verbraucher/in vorbei agieren. Viele Problemlagen und
Herausforderungen, mit denen sich „neue“ Eltern herumschlagen müssen, finden in
Ihren Programmen keine Erwähnung. Vielleicht, weil niemand von Ihnen und Ihren
Mitarbeiter/innen betroffen ist/war, vielleicht weil es Ihnen einfach
nicht<span style="mso-spacerun: yes;"> </span>bewusst ist.<o:p></o:p></span></div>
<br />
<br />
<div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: Tahoma;">Wir sind eine kleine
Familie. Unser Sohn ist 13 Monate alt, ich war acht Wochen im Mutterschutz, die
Karenz teilen sich mein Mann und ich: er nahm zehn Monate, ich zwei. Wir haben
uns für das einkommensabhängige Kinderbetreuungsgeld entschieden – über die
Probleme die wir damit hatten und haben will ich gar nicht erst anfangen. Das
war eigentlich die erste „Watschn“. Nicht nur, das mein Anteil gleich mal
falsch berechnet wurde, ich durfte mich dann auch noch schief anschauen lassen,
weil ich nur zwei Monate Karenz konsumierte und mein Mann den größeren Teil.
Österreich eben.<o:p></o:p></span></div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: Tahoma;">Wie Sie also unschwer
erkennen können, bin ich berufstätig (mit 30 Stunden/Woche), mein Mann steigt
nach der Karenz ebenso wieder mit 30 Stunden pro Woche ein. Wir teilen uns
alles: die Kindererziehung, den Haushalt. Diskussionen wer die Wäsche wäscht
und den Geschirrspüler ausräumt gibt es nicht. Es ist selbstverständlich, dass
wir gleichwertige Partner/innen sind. Quasi das von den Medien und Ihnen
propagierte „Ideal“, nachdem es ja mittlerweile zahlreiche Studien gibt die
belegen, dass selbst in Akademiker/innen-Haushalten die Frauen nach der Geburt
des Kindes unvermittelt ihre Gleichberechtigung aufgeben und plötzlich ganz
Hausfrau sind. Nicht so bei uns. Gleichberechtigung Hurra.<o:p></o:p></span></div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: Tahoma;">Unser Sohn wurde mit Juni,
als er 1 Jahr alt war, in die Kindergruppe eingewöhnt. Ohne Probleme
wohlgemerkt, er liebt es dort und ist MO bis FR bis 13 Uhr dort gut aufgehoben.
Gott sei Dank, denn eine Auswahl an Kinderbetreuungsmöglichkeiten für Kinder unter
3 Jahren gibt es bei uns im Bezirk Melk bzw. St. Pölten Land so gut wie nicht.
Man muss nehmen was man kriegt. Das war eigentlich die zweite „Watschn“. Über
Betreuungsschlüssel bzw. Empfehlungen von Expert/innen dahingehend schaut man
ja dann gleich mal hinweg, denn wenn wir darauf Wert gelegt hätten, wäre es das
auch schon wieder gewesen mit Kinderbetreuung. <o:p></o:p></span></div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: Tahoma;"><o:p> </o:p></span></div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: Tahoma;">Als uns schließlich
vorgerechnet wurde, wie viel wir für die Betreuung zahlen müssen, wurde uns
schwindelig. Wir haben zwar beide ein oder mehrere Studien abgeschlossen, das
garantiert in der heutigen Zeit jedoch noch lange kein 1a Gehalt. Das war also
dann <span style="mso-spacerun: yes;"> </span>„Watschn“ Nr. 3 dafür, dass wir
beide, und ich als Mutter im Speziellen, gerne arbeiten gehen: €285,- pro
Monat, unflexibel gestaltet, wir zahlen in Wahrheit 5 Stunden zu viel, anders
geht es aber nicht, da die Kindergruppe „nun mal nur Pauschalen ab 7 Uhr
anbietet“. <o:p></o:p></span></div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: Tahoma;">„Watschn“ Nr. 4 kam dann
heute morgen, nachdem uns klar gemacht wurde, dass die Pauschale von € 285,-
für unseren Sohn nicht mehr zutrifft, da er ja teilweise länger schläft (15-30
Minuten, also bis 1315-1330Uhr) und damit die nächst höhere Pauschale von
€325,- fällig wird. Das wir die Betreuung ja eigentlich erst ab 8 Uhr brauchen,
ist allen egal, denn wie gesagt: es gibt nur Pauschalen ab 7 Uhr. <o:p></o:p></span></div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: Tahoma;">Dass Sie diesbezüglich
nicht zur Rechenschaft gezogen werden können und sollen, ist uns klar. Jedoch
ist das Fass nun zum Überlaufen voll, und daher dieser „Bericht“, diese
Stellungnahme an Sie. <o:p></o:p></span></div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: Tahoma;">Es wird propagiert, die
Väter sollen doch in Karenz gehen, Frauen wieder zurück in den Job, die
Flexibilität lebe hoch, alle die dies so umsetzen, sind Vorbilder und sollten
Werbung dafür machen.<o:p></o:p></span></div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: Tahoma;">Ganz ehrlich? Wir warten
verzweifelt auf den „Schulterklopfer“, auf die Belohnung, die Bestätigung dass
wir „toll“ sind und es richtig machen. Denn bisher wurden wir Länge mal Breite
nur bestraft. <o:p></o:p></span></div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: Tahoma;">Förderungen für die
Kinderbetreuung sind nur für Menschen mit wenig Einkommen und vielen Kindern
vorgesehen. Die maximale Höhe an Einkommen liegt in NÖ bei €2400,- NETTO zu
ZWEIT für 1 Kind. Bei aller Liebe, das hat man schnell, und wenn man es nicht
schnell hat, braucht man auch keine Kinderbetreuung weil dann die Mama sowieso
daheim bleibt. <o:p></o:p></span></div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: Tahoma;">Setzt man sein Kind einer
Gefährdung aus bzw. sieht das Jugendamt es für notwendig an, dass die Kinder
auch mal aus der Familie in eine Betreuung kommen, dann wird dies
selbstverständlich vom Staat gezahlt. <br />
Das wir unser Kind gut versorgen, nicht misshandeln und das Beste für ihn
wollen, das wird in Österreich nicht belohnt. Wir dürfen den vollen Preis
bezahlen. Denn, ja, wenn wir das nicht wollen, dann „bleib eben beim Kind“.<o:p></o:p></span></div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: Tahoma;">Da sind wir dann auch schon
beim nächsten Punkt, den man viel zu oft hört: wenn du unzufrieden bist, dann
bleib eben daheim: Ein Kind gehört ohnehin zu seiner Mutter.<o:p></o:p></span></div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: Tahoma;">Das sich Frauen, die nach
kurzer Babypause wieder in den Beruf zurück wollen, ein dickes Fell wachsen
lassen müssen, davon redet in der Politik auch keiner. Die Anfeindungen, die
unterschwelligen Angriffe und die Vorwürfe, die man sich von 75% der
Gesellschaft anhören muss, dazu nimmt keiner Stellung. Wie belastend das ist
und sein kann, davon will auch keiner etwas wissen.<o:p></o:p></span></div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: Tahoma;">Schulterklopfer gibt es
maximal für die paar Väter, die 2 Monate zu Hause bleiben, schiefe Blicke und
Kopf schütteln hagelt es in den meisten Fällen für die Mütter. Ich weiß wovon
ich rede, wir „leben diesen Traum“.<o:p></o:p></span></div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: Tahoma;"><o:p> </o:p></span></div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: Tahoma;">Was genau ich nun will,
liebe Frau Karmasin?<o:p></o:p></span></div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: Tahoma;">Wir mögen Sie. Wir finden
Ihre Ansätze gut. <o:p></o:p></span></div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: Tahoma;">Aber wie wäre es mit etwas
mehr „bottom-up“ anstatt „top-down“? Stellen Sie sich doch ein Team aus
Menschen zusammen, die die Probleme, von denen wir hier sprechen, kennen und
damit „lebensnahe und authentische“ Projekte in Angriff nehmen können.<o:p></o:p></span></div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: Tahoma;">Außerdem hätten wir gerne
ein bisschen Anerkennung. Dafür, dass wir trotz der unzähligen Steine, die uns
in den Weg gelegt werden, auf unserem Weg beharren und uns nicht abbringen
lassen. Dafür, dass wir in Wahrheit fast schon in die Falle „working-poor“ tappen,
u.a. damit die Gleichberechtigung in der Partnerschaft erhalten bleibt und auch
der Papa zu seinem Recht kommt: nämlich Zeit mit seinem Sohn zu verbringen.<o:p></o:p></span></div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: Tahoma;">Gestalten Sie doch eine
Kampagne mal so, wie es ist: Väter sollen nicht in Karenz gehen weil es
„schick“ ist oder für „Gleichberechtigung“ sorgt. Nein, sie sollen ohne
Probleme in Karenz gehen können, weil es IHR RECHT IST als Vater, und es das
Recht der Mutter ist, wieder in einen Beruf einsteigen zu können.<o:p></o:p></span></div>
<br />
<br />
<div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: Tahoma;">Liebe Fr. Karmasin, ich bin
auf Ihre Reaktion gespannt, und habe tatsächlich die kleine Hoffnung, dass
dieser offene Brief nicht in der Versenkung verschwindet.<o:p></o:p></span></div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: Tahoma;"><o:p> </o:p></span></div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: Tahoma;">Mit den besten Grüßen<o:p></o:p></span></div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: Tahoma;"><o:p></o:p></span> </div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: Tahoma;"><o:p> </o:p></span></div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-family: Tahoma;"><o:p> </o:p></span></div>
Joleicahttp://www.blogger.com/profile/03903208513329073027noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2852721270309852061.post-7546691449420277212015-07-03T08:36:00.003+02:002015-07-03T08:36:50.168+02:00Die schlechte Mutter<span style="font-family: "Helvetica Neue", Arial, Helvetica, sans-serif;">Mehr als ein Jahr ist vergangen, seit dem wir das spannende Abenteuer "Elternschaft" begonnen haben. Unzählige Dinge sind passiert: lustige, traurige, erstaunliche, wunderbare, unbeschreibliche Dinge.</span><br />
<span style="font-family: "Helvetica Neue", Arial, Helvetica, sans-serif;">Zeit für mich, einmal kurz inne zu halten, das Jahr Revue passieren zu lassen und zu einem einzig logischen Schluß zu kommen: ich bin eine schlechte Mutter.</span><br />
<span style="font-family: "Helvetica Neue", Arial, Helvetica, sans-serif;">Ja, das ist so. </span><br />
<span style="font-family: "Helvetica Neue", Arial, Helvetica, sans-serif;">Warum? Nun ja, wenn ich mir all die zahllosen Kommentare, Postings, unterschwellig angebrachte Kritik oder auch offen ausgesprochene Meinungen zu </span>unserem Leben zu Herzen und damit ganz ernst nehme, ja, dann bleibt kein anderer Schluß als der, dass ich eine schlechte Mutter bin.<br />
Warum nicht schlechte <u>Eltern</u>?<br />
Nun, ihr müsst wissen, als Mama hat man eine ganz spezielle Rolle über. Als Vater ist man da ein bißchen außen vor. Da bekommt man Schulterklopfer und ein "Toll, dass du das alles machst" wenn du einmal Windel wechselst und/oder Wäsche wascht. Das ist als Frau und Mutter ja quasi Grundvoraussetzung. <br />
Wenn dein Kind mit einem Jahr in die Kindergruppe eingewöhnt wird sagt keiner: "Ach, weil ihr beide arbeitet."<br />
Nein.<br />
Stattdessen: "Ach, ja, die Mutter, die wollte unbedingt wieder arbeiten. Jaja, in der heutigen Zeit, da darf man ja nicht einmal mehr ein paar Jährchen beim Kind bleiben, eine Schande ist das."<br />
Auch so ein Klassiker: die Schuld hat, egal wie man es dreht und wendet, am Ende immer die Mutter.<br />
Alle "Profis" (=Menschen mit Kindern) wissen: ein Lebensjahr, manchmal sogar ein Lebensmonat eines Kindes ist von Phasen geprägt. Einmal bleibt er/sie ganz ruhig liegen beim Wickeln, fast schon veträumt, einmal kann man ihn/sie nicht einmal mehr wirklich ausziehen weil das kleine Energiebündel einfach wichtigeres zu tun hat als die bis zum Rand vollgeschissene Windel entfernt zu bekommen. "Keine Zeit Mama". Hach, wenn sie doch mit einem Jahr schon volle Sätze sagen könnten.....<br />
Jedenfalls. Phasen.<br />
Unserer wechselt sich ab in Mama- und Papaphasen. Einmal ist Papa das einzige was Kind braucht, einmal Mama. Wir als Eltern sehen das mittlerweile ziemlich gelassen. So ist das halt. Nach einer mehrwöchigen "Nur-Papa" Phase folgte bislang immer eine mehrwöchige "Nur-Mama" Phase. Dazwischen manchmal sogar eine "ihr-seid-eh-beide-gleich-wichtig" Phase.<br />
Das man sich als Eltern damit arrangiert heißt aber nicht, dass die Umwelt das auch tut. Im Gegenteil. Jede Phase wurde und wird genau unter die Lupe genommen, analysiert und dann ausgewertet. Ergebnis: dreimal dürft ihr raten.<br />
Ja richtig! Man ist eine schlechte Mutter.<br />
Zitat: "Naja, eh klar dass er gerade so an der Mama hängt. Was man so selten hat, das will man halt dann die ganze Zeit wenn es endlich mal da ist."<br />
Zitat drei Monate davor, Papa-Phase: "Naja, eh klar dass er so am Papa hängt. Die Mama ist ja nie daheim."<br />
Man sieht: als arbeitende Frau und Mutter hat man immer die Arschkarte.<br />
Da nutzen auch nett gemeinte Ratschläge des Ehegatten "Ach komm, die wissen es halt nicht besser" (mit einem süffisanten Grinser untermalt, da er ja wieder mal der Held ist) nichts. Ehestreit ist in diesem Kommentar-Paket übrigens gratis mit dabei.<br />
<br />
Ich liebe ja meine beste Freundin für ihre immer wieder passenden Kommentare in Anwesenheit diverser Familienmitglieder, für welche die Tatsache, dass Mama arbeiten geht ja eigentlich für eine schwere Sinnkrise sorgt und gänzlich unverständlich ist.<br />
Zitat auf den Kommentar, dass 1-jähriges Kind von uns noch keinen Zucker bekommt und die damit einhergehende Unverständnis sämtlicher anwesender Omas:<br />
"Naja, dass du eine schlechte Mutter ist wissen wir ja eh schon lange. **Augenzwinkern** ".<br />
Die Stille am Tisch hätte man aufnehmen müssen. Genial. Unbezahlbar.<br />
Sogar meinem Mann kam ein Grinser aus.<br />
<br />
Aber das schlechte-Mama-Sein beginnt ja schon bei der Geburt.<br />
Ich habe ja leider die Angewohnheit, sehr direkt, offen und ehrlich über solch einschneidene Erlebnisse wie eben eine Geburt zu sprechen. Zwar nur nach Aufforderung (ganz ehrlich, vor allen unter kinderlosen Freunden gibt es einfach viel bessere Geschichten), aber trotzdem. Spätestens seit dem letzten ehrlichen Bericht weiß ich: Ehrlichkeit kommt nicht gut an.<br />
Und nein, es ging nicht um Schmerzen, Dammschnitte, Schreie, Blut oder sonstige Späße. Die simple Herausforderung war es, auf die Feststellung: "Hast dich auch ein solches Freuden- und Glücksgefühl durchströmt, als sie dir das Baby dann auf den Bauch gelegt haben?"<br />
Die erwartete Antwort war offenbar:<br />
"Ja, ich hab mich gar nicht eingekriegt vor lauter Glückshormonen und habe in diesem Moment endlich meine Bestimmung gefunden: Mutter zu sein, mein Kind zu nähren und nie wieder etwas anderes zu tun."<br />
Die Wahrheit ist, und somit auch meine Antwort:<br />
"Nein. Ich kann mich erinnern, dass mein Mann in Tränen ausgebrochen ist und ich, eigentlich untypisch unsensibel kommentierte: du weinst ja. "<br />
Der war daraufhin empört und schluchzte vor Glück vor sich hin, während ich meinen Sohn auf meiner Brust liegen hatte und mir eigentlich gar nix dachte. Außer: wie geht das jetzt weiter? Werde ich genäht, wenn ja, wie, mit Narkose, ohne, wie lange muss ich noch hier liegen, eigentlich hab ich Hunger, und Durst, und will in ein richtiges Bett."<br />
Ja, mit solchen Wahrheiten kann kaum einer umgehen. Die Welt erwartet ja quasi, dass man nach der Geburt vor lauter Freude zerspringt. Ich kann jetzt verstehen, dass Frauen die tatsächlich an einer postpartalen Depression leiden, sich nicht trauen, das jemandem anzuvertrauen und sich Hilfe zu holen. Zu hoch ist der Druck, eine "echte Mama" zu sein, und die ist man in den Augen der Gesellschaft halt nur, wenn man vor Glück zerspringt.<br />
<br />
Ich hatte keine solche Depression. Ich bin auch nicht eiskalt. Ich konnte nur noch nie etwas mit kleinen Babys anfangen, habe nie verstanden warum man in fremde Kinderwägen reinfasst mit den Worten "ach ist der/die süüüüüüüüüüüüüüß".<br />
Ich liebe meinen Sohn. Seit der ersten Minute. Aber die Wahrheit ist, dass ich die ersten Monate nicht vor Glück zerplatzt bin.<br />
Ich war müde, ich war geschafft, ich war glücklich und zu Tode traurig. Ich habe gelacht, geweint, geflucht, geschrien, alleine auf der Couch geschlafen, nachts in der Küche alleine am Küchenboden gehockt und geweint, und als ich nicht mehr wollte, abgestillt.<br />
So war das.<br />
Ich bin eine schlechte Mutter.<br />
<br />
Vorgestern hatte ich meinen exklusiven Sohnemann-und-Mama-Nachmittag. Er spielte selig vor sich hin, lief umher, dazwischen murmelte er Singe vor sich hin, sah mich immer wieder an. Dann kam er auf mich zu umarmte mich, legte seinen Kopf auf meine Schulter und hielt für 5 Sekunden in dieser Position inne. Ich habe ihn ebenso umarmt, ihm einen Kuß auf den Kopf gegeben und geflüstert: "ich hab dich so unendlich lieb und bin so stolz auf dich."<br />
Noch bevor der Satz zu Ende gesprochen war, war er schon wieder auf und davon mit seinen Spielsachen spielen oder die Katze jagen, ich weiß es nicht mehr genau.<br />
Was ich allerdings weiß: mir liefen Tränen die Wange runter und mein Herz ging mir auf.<br />
Diese Liebe ist nicht erklärbar.<br />
<br />
Vielleicht haben das manche Mütter bereits bei der Geburt. Vielleicht nach ein paar Wochen, vielleicht erst nach ein paar Jahren.<br />
Fest steht: wir sind alle anders, unsere Empfindungen, unsere Erlebnisse, unsere Ängste, Sorgen und Hoffnungen. Und das ist gut so.<br />
<br />
Und ich? Ich bin eine gute, nein, ich bin eine tolle Mutter.<br />
Mein Sohn ist ein glücklicher kleiner Mann, der mit jedem Tag unabhängiger wird und seine Mama damit jeden Tag ein bißchen stolzer.<br />
Ich möchte zum Abschluß einen ganz lieben Kollegen zitieren (war mit drei Kindern in Langzeitkarenz), der vor kurzem meinte:<br />
"Also eigentlich kann man bei Kindern nicht viel falsch machen. Man muss sie einfach nur lieben, aber das tut man im Normalfall ja sowieso."<br />
<br />
In diesem Sinn....<br />
<br />
<br />Joleicahttp://www.blogger.com/profile/03903208513329073027noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2852721270309852061.post-30727793567938038522015-01-28T10:02:00.001+01:002015-01-28T10:04:01.281+01:00Kampf der Mütter - Vorsicht! Giftig!<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span lang="DE" style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Alter des
Kindes: 8 Monate und ein paar zerquetschte<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span lang="DE" style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Status der
Eltern: Vater zu Hause in Karenz, Mutter erwerbstätig<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span lang="DE" style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span lang="DE" style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Unser kleiner
ist ja jetzt schon 8 Monate alt. In diesen 8 Monaten konnten wir nicht nur
erfahren was es heißt Eltern in einem scheinbar vollkommen konservativen Land
zu sein, wir dürfen auch tagtäglich den Machtkampf von Eltern bzw. Müttern
miterleben.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span lang="DE" style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Ein Kampf,
der eigentlich nicht gewonnen werden kann und mich nun endgültig zur Rage und
zum Schreiben dieses Beitrages inspiriert hat.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span lang="DE" style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Ich finde ja,
man kann alles übertreiben. Wenn es um die vermeintliche Gesundheit und die
vermeintlich beste Strategie ein Kind aufzuziehen und ihm Bindungsfähigkeit
quasi mitanzueignen geht, sind die Methoden und Ratschläge ja grenzenlos.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span lang="DE" style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Fängt an beim
Stillen. Mittlerweile bin ich ja am Überlegen, eine Gruppe für Mütter, die
NICHT stillen wollen/können/dürfen/sollen zu gründen, damit auch diese endlich
eine eigene Lobby bekommen. Nichts gegen das Stillen an sich. Natürlich ist „es
das Beste für das Kind“ und sowieso und überhaupt. Es liegt mir mehr als fern,
die ganzen Sprüche der Werbung, der diversen Beratungsgruppen, Hebammen und
ÄrztInnen wiederzugeben. Nein. Es ist halt nur so, dass man einfach alles
übertreiben kann. Da wird man als Mutter von giftigen Blicken gestraft und vom
Arzt und überhaupt allen Menschen die glauben sie wüssten es besser, mit riesigen
Augen angegafft und mit Worten gestraft, wenn man auch nur ansatzweise laut
darüber nachdenkt, nach 3-4 Monaten abzustillen. <o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span lang="DE" style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">„Bist du dir
sicher? Aber die Mutter-Kind-Bindung! Und die Gesundheit deines Babys! Es ist
das natürlichste der Welt!“<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span lang="DE" style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span lang="DE" style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Wenn man dann
noch offenbart, dass man bereits seit das Baby zwei Wochen alt ist abends ein
Fläschen gibt, damit auch der Vater eine andere Partizipationsrolle hat als nur
Windeln zu wechseln, dann stockt so manchem doch glatt der Atem. Da wird einem
was von Saugverwirrung, Lieblosigkeit und Herzlosigkeit vorgesungen und man
selbst hat Mühe und Not, sich ob der vielen negativen Kommentare noch als
halbwegs gute Mutter zu fühlen. </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span lang="DE" style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Nein, tut mir leid, ich korrigiere. In den
Köpfen so mancher Frau hat man ja die „gute Mutter Rolle“ abgelegt, sobald man
nicht mehr stillt, sich einen Kinderwagen zulegt, das Baby ein eigenes Bettchen
bekommt und man sich eine Gehschule zulegt. Warum? Hier ein kleiner Auszug:<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span lang="DE" style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span lang="DE" style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Ad
Kinderwagen: </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span lang="DE" style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">„nur Tragen ist das Beste! Im Kinderwagen fühlt sich dein Baby
doch verlassen. Als würdest du es weglegen…“<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span lang="DE" style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Na freilich.
Liebe „Gut-Mütter“: warum schläft mein Kind dann am allerbesten, wenn wir
draußen spazieren gehen und er im Kinderwagen liegt? Warum brüllt er nicht wie
am Spieß herum, wenn ich ihn in den Kinderwagen lege, sondern hat ein Lächeln
auf dem Gesicht, weil er weiß, jetzt wird „geschunkelt und spazieren gegangen“?
Vermutlich, weil er keine andere Chance hat, er muss sich halt damit abfinden,
dass wir ihn einfach weglegen. Armes Kind. Böse Eltern. Und ja, das ist
zynisch.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span lang="DE" style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span lang="DE" style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Ad Abstillen:
<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span lang="DE" style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">„du
verweigerst deinem Kind das Beste und gesündeste!“ </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span lang="DE" style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">„Eigentlich riskierst du die
Gesundheit deines Babys.“<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span lang="DE" style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">„Stillen bis
das Baby 2-3 Jahre alt ist, ist das einzig wahre.“<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span lang="DE" style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Nein, ich bin
keine Stillgegnerin. Ich selbst habe voll gestillt bis mein Sohn 3 Monate alt
war. Dann war‘s genug. Als er vier Monate alt war begann ich wieder zu
arbeiten, und so habe ich das Abstillen sehr langsam über einen Monat
„vollzogen“. Und niemand war unglücklich dabei. Weder mein Sohn noch ich, noch
mein Mann, noch sonst irgendwer, den das irgendwas angehen würde. <o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span lang="DE" style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Einige meiner
Freundinnen mit Babys haben länger gestillt, teilweise bis das Kind fast zwei
Jahre alt war. Jedoch mit Maß und Ziel. Soll heißen, einmal am Tag, abends, vor
dem Schlafengehen, und gut war’s. Leider gibt es Menschen, die tatsächlich
denken, alle Liebe flöße durch ihre Brüste. Die den ganzen Tag ihrem
zweijährigen Kind quasi unbeschränkten Zugang zu ihren Brüsten gewähren. Wo dann
Sätze wie „Mama, Busen!“ fallen. Tut mir leid, aber ich finde das verstörend.
Es gibt tatsächlich Menschen in meinem näheren Umfeld, deren Brüste ich genauer
kenne als ihre Hobbies. <o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span lang="DE" style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Ja, ich habe
früh abgestillt, und ehrlicherweise bin ich wirklich froh, meine Brüste wieder
für mich selbst zu haben. Ich bin nämlich mehr als „nur Mama“, ich bin auch
noch eine stinknormale Frau, eine Ehefrau und eine arbeitende Frau, und mein
Leben steht nicht plötzlich auf Stillstand, nur weil wir ein Kind in die Welt gesetzt
haben. <o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span lang="DE" style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Viele Studien
belegen: „die Zufriedenheit der Mutter ist ausschlaggebend für die
Zufriedenheit ihres Kindes“. Na bitte, da haben wir’s. Seit wann hat denn
„bedingungslose Aufopferung etwas mit Zufriedenheit zu tun?<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span lang="DE" style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span lang="DE" style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Ad Schnuller:<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span lang="DE" style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">„Davon wird
dein Kind Zahnfehlstellungen bekommen.“<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span lang="DE" style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">„Kinder die
sich an einen Schnuller gewöhnt haben, beginnen später zu sprechen. Die haben
ja ständig etwas im Mund….“<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span lang="DE" style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Ich will dazu
gar nicht viel sagen. Nur das eine: wie kann es sein, dass ALLE Kinder meiner
Freundinnen bereits mit eineinhalb Jahren teilweise ganze Sätze sprechen, trotz
Schnuller, und andere Kinder, die weit älter sind, nicht mal „Mama“ sagen
können, obwohl sie nie einen Schnuller bekommen haben. Immer nur Brüste.
Vielleicht hatten die den Mund auch zu voll? Oder aber es wird wieder Mal
Aufmerksamkeit bzw. Liebe geben und totale Selbstaufgabe durch ewiges Stillen
und ständiges Tragen im Tragetuch verwechselt. <o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span lang="DE" style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span lang="DE" style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Ad Gitterbett:<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span lang="DE" style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">„Am besten
ist halt einfach das Familienbett. Das Kind also so lange wie möglich bei sich
im Bett schlafen lassen. Sonst fühlt es sich auch einsam und verlassen.“<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span lang="DE" style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Ehrlicherweise
nehmen auch wir unser Kind ab und an zu uns ins Bett. In die Mitte. Aber prinzipiell schläft er im eigenen Bett. Und da schläft er
gut. Er schläft dort ein, ohne Probleme, ohne Schreierei und ja, selbstständig.
Ohne davor an der Brust einzuschlafen. Er schläft sogar am besten und
leichtesten ein, wenn man ihn ins Bettchen hineinlegt, einfach nur daneben
sitzt und „da ist“.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span lang="DE" style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Ehrlich, ich
habe nichts dagegen, das Kind im eigenen Schlafzimmer schlafen zu lassen. Aber
Familienbett bis das Kind 6 Jahre alt ist? Echt jetzt? Muss das sein? Geht das
nicht ein bisschen zu weit? <o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span lang="DE" style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Ich könnte
jetzt noch zahlreiche weitere „Unarten“ anführen, die uns und „Otto-Normalverbraucher-Eltern“
oft unterstellt wird: Gehschule, Brei essen, und vieles mehr.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span lang="DE" style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Aber für
heute reicht’s. Wie gesagt, ich werde jetzt eine Nicht-Still-Gruppe gründen.
Für alle Eltern (nicht nur Mütter), die gerne auch mal ihren Hausverstand
einsetzen, sich nicht durch diverse FanatikerInnen beeinflussen lassen wollen
und sich neben dem Eltern-Sein auch noch eine eigenständige Persönlichkeit
bewahrt haben. </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span lang="DE" style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Denn man darf nicht vergessen: Kinder bekommen immer mit, wie es
den Eltern geht, ob es ihnen gut geht, oder ob es ihnen schlecht geht. </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span lang="DE" style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span lang="DE" style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Da werfe
ich doch glatt noch eine letzte Frage in den Diskurs: ob man tatsächlich so
happy ist, wenn man sich 100% aufgibt um fürs Kind da zu sein und vergisst,
dass es da noch eine andere Ebene gibt? Nämlich die des Paars-Seins? Des Mensch
seins? Ob man nicht in die Illusion eines vermeintlichen Glücklich-Seins
abrutscht, wenn nebenbei die eigene Partnerschaft flöten geht, weil sich die
Welt nur noch ums Eltern sein dreht und es keinerlei Paar-Sein mehr gibt?</span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span lang="DE" style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><o:p></o:p></span></div>
<span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span lang="DE" style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span lang="DE"><span style="font-family: Helvetica Neue, Arial, Helvetica, sans-serif;">Nein, wir, mein Mann und ich, machen nicht alles richtig, wir machen viele Fehler. Aber das ist ok, denn es
ist menschlich. Die perfekten Eltern gibt es nicht. Und das ist gut so. Denn ein
Mensch sollte auch als Kind schon lernen, dass wir alle Wesen mit Ecken und
Kanten, mit Fehlern und Macken sind. Und dass das gut so ist.</span><span style="font-family: Courier New;"><o:p></o:p></span></span></div>
Joleicahttp://www.blogger.com/profile/03903208513329073027noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2852721270309852061.post-9481449914844839422014-11-15T09:38:00.002+01:002014-11-15T09:38:23.925+01:00Mann, Frau, Kind. We are family - yeah!!!<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Schließlich und endlich ist er also gekommen. Der Tag der Geburt. Wir waren gelassen, wir haben uns gefreut, alles lief gut und bald schon waren wir zu Hause.</span><br />
<span style="font-family: Arial;"></span><br />
<span style="font-family: Arial;">Nichts desto trotz möchte ich an meinen vorigen Post anschließen. </span><br />
<span style="font-family: Arial;">Man kennt sich ja selbst immer am Besten, dennoch dachten während meiner Schwangerschaft 90% der Bekannten sie würden mich besser kennen. </span><br />
<span style="font-family: Arial;"></span><br />
<span style="font-family: Arial;">Das Bild, dass die Gesellschaft von Müttern hat, ist offenbar unumstößlich verbunden mit: </span><br />
<span style="font-family: Arial;">- dem dringenden Wunsch, nur noch zu Hause zu sein und sich um das Kind zu kümmern</span><br />
<span style="font-family: Arial;">- wieder in den Arbeitsmarkt zurück zu kehren ist in den ersten paar Jahren einfach nicht vorgesehen und auch nicht von der Mutter gewünscht, da sie:</span><br />
<span style="font-family: Arial;">- vollkommen in der Mutterrolle aufgeht und gar nichts anderes mehr will als 24 Stunden pro Tag für das Baby da zu sein</span><br />
<span style="font-family: Arial;">- Papa war zwar bei der Erzeugung dabei, ist aber als Betreuer des Babys nur in Ausnahmesituationen gern gesehen. Der Großteil der Verantwortung liegt bei der Mutter, und die will das auch so. </span><br />
<span style="font-family: Arial;">- Eine Frau die wieder arbeiten gehen will oder gar andere Hobbies hat und über andere Dinge reden kann als das Baby: mit der stimmt doch irgendwas nicht bzw. leidet das Baby ganz bestimmt sehr darunter. Immerhin hat man als Mutter nichts anderes zu wollen als, jawohl, das Baby aufziehen.</span><br />
<span style="font-family: Arial;"><br /></span>
<span style="font-family: Arial;">Mag polemisch sein. Ist aber, wie ich die Welt erlebe. Und wehe man spricht als Mutter davon, dass man auch noch etwas anderes sein will, als "Mama". Ganz fataler Fehler. Nur andere weltoffene und ehrliche Mütter verstehen das. Für den Großteil ist es ein No-go solche Wünsche und Bedürfnisse auch nur zu formulieren. Das bewusste Wollen von Familie, Beruf und Paar-Sein wird oftmals gleichgesetzt mit Rabenmutter und Kindesvernachlässigung. Eine (zugegeben ältere Arbeitskollegin, die bald in Pension geht) meinte doch tatsächlich: "Also ich hätte mein Kind ja nicht so im Stich lassen können". Dass es für ein Kind mehrere Bezugspersonen geben kann ja sogar soll, im Besten Fall Mama und Papa und Oma's, das wird ausgeblendet. Sogar der Papa wird mit einer Vehemenz und Konsequenz von den meisten Menschen einfach nicht für voll genommen, dass ich schon geneigt war eine Männerinitiative zum Thema "Gleichberechtigung der Männer in der Kindererziehung/-betreuung" zu gründen.</span><br />
<br />
<span style="font-family: Arial;">Mittlerweile lächle ich ja milde. Außer ich habe ein Glas Wein getrunken. Oder zwei. Dann lass ich mich auf Diskussionen ein. Ja, ich bin Mama und trinke Wein!!!!</span><br />
<span style="font-family: Arial;"></span><br />
<span style="font-family: Arial;">Und daher gleich der Schwenk zu mir, und ich hoffe, einigen anderen Müttern aus der Seele zu sprechen oder Gleichgesinnte zu finden.</span><br />
<span style="font-family: Arial;"></span><br />
<span style="font-family: Arial;">Meine Einstellung zu Kindererziehung, Karenz und mehr hat sich nach der Geburt nicht verändert. Viele waren der Meinung, dass dies passieren muss, also die Veränderung meiner Ansichten, aber sie hatten Unrecht. Sie dachten, dass ich plötzlich nicht mehr gerne arbeiten gehen würde, keine Fort-und Weiterbildungen mehr absolvieren will, sondern sich mein Selbstverständnis um 180 Grad wendet und ich in einer von der österreichisch-konservativen Gesellschaft geprägten Mütterrolle komplett aufgehe: also nur noch Windeln wechseln, füttern, "dudu-dada" sagen und Schlaflieder singen will (kindgerechte, bloß keine "Erwachsenenmusik"). </span><span style="font-family: Arial;">Sie kennen mich eben nicht so gut wie ich mich.</span><span style="font-family: Arial;"> </span><br />
<span style="font-family: Arial;"></span><br />
<span style="font-family: Arial;">"Wenn das Baby erst mal da ist, willst du gar nicht mehr arbeiten gehen":</span><br />
<span style="font-family: Arial;">Die ehrlich Antwort?</span><br />
<span style="font-family: Arial;">Die ersten 3 Wochen hätte ich ohne meinen Mann nicht überstanden. Ich habe mich erholt, habe gestillt und geschlafen. Er hat gewickelt, mich umsorgt und sich um den Haushalt gekümmert (und zwar ganz, da ich mich ja erholt habe).</span><br />
<span style="font-family: Arial;">Danach war ich allein. Schock. Ich hatte solche Panik davor, und mittlerweile einen Riesenrespekt. Vor allem vor allen AlleinerzieherInnen. Wie macht ihr das????</span><br />
<span style="font-family: Arial;">Dann vergingen 2 weitere Wochen, ich hatte mich an das tagsüber alleine sein mit Baby gewöhnt. Und dann kam sie. Schleichend, obwohl vorhersehbar: die Langeweile.</span><br />
<span style="font-family: Arial;">Natürlich kümmere ich mich gerne um meinen Sohn, natürlich liebe ich meinen Sohn, aber auf diese Langeweile war ich wirklich nicht vorbereitet. </span><br />
<span style="font-family: Arial;">Um den Kreis zu schließen: ich hatte Recht. Ich bin einfach keine von diesen Frauen, die gerne mit Kind zu Hause sitzen und dort voll und ganz in ihrer Rolle als Mutter aufgehen. </span><br />
<span style="font-family: Arial;">Im Gegenteil. Mir fiel die Decke so schnell auf den Kopf, dass ich gar nicht wusste, wie mir geschah. </span><br />
<span style="font-family: Arial;"><br /></span>
<span style="font-family: Arial;">Trotzdem sehe ich mich als gute Mutter. Ich gestehe es mir ein, dass ich das "nur zu Hause sein" nicht kann. Gleichzeitig möchte ich es gar nicht abwerten, im Gegenteil. Ich habe einen Heidenrespekt vor jeder Frau, die wirklich und ganz zu Hause bleibt und das auch will. </span><br />
<span style="font-family: Arial;"><br /></span>
<span style="font-family: Arial;">Dennoch: für mich ist es nichts. Ich will und wollte mehr. Für uns klappt die Rollenverteilung andersrum wunderbar. Mein Mann ist seit unser Sohn 4 Monate alt ist zu Hause in Karenz und wird es bis zum 14. Lebensmonat bleiben. Ich arbeite 30 Stunden und habe außerdem noch freiberufliche Projekte auf Laufen. Er genießt die Zeit zu Hause, macht viel im Haus (ja, Hausarbeit. Natürlich. Das war schon vor unserem Kind so), hat den größten Spaß mit unserem Sohn, und wenn er "müde, ausgelaugt und am Ende ist" nach einem langen Tag komme ich gerade von der Arbeit nach Hause und übernehme. Wir sind ein eingespieltes Team. Nie bin ich so gerne nach Hause gekommen, nie hatte ich soviel Geduld, Spaß und Freude an unserem Sohn wie jetzt. Und an den Wochenenden? Da leben wir manchmal "die österreichische Tradition": Mann bastelt am Haus und baut und werkt herum, Frau kümmert sich ums Kind und kocht und putzt. Und wisst ihr was? Ich liebe es!</span>Joleicahttp://www.blogger.com/profile/03903208513329073027noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2852721270309852061.post-62772075845433442312014-04-25T09:01:00.004+02:002014-04-25T09:01:56.314+02:00Diskriminierung oder Gleichberechtigung?<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">In der spannenden Odyssee namens Schwangerschaft durften wir ja in Bezug
auf „Gleichberechtigung“ oder „Diskriminierung“ schon viel erleben. Angefangen
von der Tatsache, dass man als Frau ab dem Beginn des „Outings: ich bin
schwanger“ nicht mehr als volles Mitglied der Gesellschaft gilt, sondern eben
nur noch als diejenige, die das Kind austrägt, über diverse Menschen, die sich
über die Art und Weise wie man sich Kindererziehung teilen will, echauffieren.
Ich erinnere nur an die beliebten Sätze: „Du kannst doch als Mutter dein Kind mit
ein paar Monaten nicht einfach so abgeben!!“ (kam als Reaktion auf die
Karenzzeit meines Mannes), bis hin zu einem Experten der Arbeiterkammer welcher
süffisant meinte: „na wenn Sie unbedingt ein solches Modell wählen wollen….“.
Man hat es nicht einfach.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Mittlerweile ist ein Ende der Schwangerschaft in Sicht, bald ist es
geschafft, aber die Kommentare und Meldungen werden nicht weniger. Außerdem
fallen mir immer öfter „falsche Beteiligungen an der Kindererziehung“ auf, von
denen ich einfach nicht sicher bin, ob sie diese entstehen, weil die Frau die
Kinder nicht loslassen kann und damit dem Mann nicht einmal den Hauch einer
Chance gibt, sich wirklich produktiv einzubinden, oder ob es falsche „Gleichberechtigung“
von Männern ist.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ein Beispiel.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Mein Cousin. Ein Sohn, 4 Jahre, obwohl seine Frau mehr verdient als er
blieb trotzdem sie 2 Jahre in Karenz zu Hause. Warum? O-Ton mein Cousin: „ich
wollte so gerne in Karenz gehen, aber mein Arbeitgeber meinte, dass ich dann
zwar wieder zurückkehren könnte, aber vermutlich meinen Job nach 2 Monaten
verlieren würde.“<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Das seine Frau ihren Job aufgrund der Schwangerschaft verloren hatte,
mit Müh und Not einen neuen fand und der Wunsch nach einem 2. Kind erstmal auf
Eis lag damit man sie nicht wieder aufgrund einer Schwangerschaft kündigen
kann, das beachtet keiner. Schließlich ist sie ja die Mutter. Aber er wäre ja
eh soooo gerne.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ganz ehrlich? Wenn ich wirklich „soooo gerne“ zu Hause bei meinem Kind
bleiben möchte, dann tue ich es. Wir Frauen sind genau dem selben Risiko
ausgesetzt, unseren Job aufgrund von Kinderbetreuungszeiten zu verlieren, wie
jeder Mann auch. Aber selbst wenn man als Frau mehr verdient, sind unsere Jobs
offenbar nicht so viel wert wie die der Männer.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Anderes Beispiel.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ein Bekannter. Im Gespräch darüber, dass mein Mann ein knappes Jahr zu
Hause bleiben wird und ich nur zwei Monate meinte dieser: „Das ist ja toll. Ich
wäre ja auch so gerne eine Zeitlang in Karenz gegangen, aber das ging halt
aufgrund meiner Selbständigkeit einfach nicht.“<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Resultat: mittlerweile sind es zwei Kinder, an den Wochenende schläft
der gute Herr gepflegt aus, und wenn es um Grenzen setzen bei Kindern geht ist
er eben der „Funfaktor“, die Mama die, die Konsequenzen setzt. Da soll man als
Frau nicht frustriert sein? Ich sage ja immer, sie sollte ihn am Wochenende
beinhart aus dem Bett treten. Dazu fehlt ihr aber die Energie. Ich schätze nach
5 Jahren Kampf gibt man einfach irgendwann auf.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Bei meinem Mann und mir sind die Rahmenbedingungen mittlerweile fast
unwiderruflich fixiert. Die Arbeitgeber wissen Bescheid, die Familie weiß Bescheid,
ein Zurück gibt es nicht mehr, und das ist gut so.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Zuletzt im Krankenhaus wurde wieder versucht uns einzureden, dass nur
die Mutter in den ersten Lebensmonaten wichtig für das Baby ist. Zusätzlich
dazu kam der „Hinweis“: „Sie werden sehen, wenn das Baby mal da ist dann wollen
sie gar nicht mehr arbeiten gehen.“<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Gut, ich habe mich ja mittlerweile daran gewöhnt, bereits jetzt, Wochen vor
der Geburt unseres Sohnes, eine Rabenmutter zu sein. In der letzten Zeit bin
ich sogar so weit gekommen, darüber jede Menge Witze zu machen, die übrigens
auch nicht jede/r versteht.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ich denke, dass sich in Fragen der Kinderbetreuung bzw. der
Kinderbetreuungsmodelle in Österreich nicht sehr viel ändern wird, wenn sich
nicht endlich ein neues Bild im Kopf unserer Gesellschaft durchsetzt. Es gibt
mehr, als nur die Mutter für Kinder. Der Vater spielt eine ebenso wichtige
Rolle. Ausreden wie der Verdienst und der Jobverlust können auf Dauer einfach
nicht gehalten werden! Denn diese Argumente gelten für uns Frauen genauso. Wenn
ich bei meinen Kindern sein will, ich einen aktiven Part von Anfang an
einnehmen will, dann muss ich ohnehin Abstriche machen. Ein Kind bekommen und
dann so tun als würde sich nichts ändern ist nicht nur illusionär sondern fast
schon fahrlässig. <o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Nicht durch das Reden über „gemeinsam“ werden sich Werte und Ansichten
ändern, nur durch das gemeinsame „TUN“ wird sich auf Dauer die Blockade in den
Köpfen der Menschen lösen.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Längst ist bewiesen, dass ein im Idealfall von Anfang an mehrere (nicht
zuviele!!) Bezugspersonen haben sollte. Im Idealfall sind es mindestens zwei:
Mutter und Vater.<o:p></o:p></span></div>
<br />
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ist denn das so schwer zu verstehen?</span><span style="font-family: Courier New;"><o:p></o:p></span></div>
Joleicahttp://www.blogger.com/profile/03903208513329073027noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2852721270309852061.post-88582300871084381062014-04-02T14:22:00.002+02:002014-04-02T14:22:12.034+02:00SSW 34: der Moment, an dem man einfach die Schnauze voll hat. Und es nicht ändern kann. <div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; line-height: 150%;">Es mag hart klingen. Es mag auf einige Menschen irritierend wirken. Es
mag für den/die ein oder andere/n vielleicht auch unverständlich sein.</span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Aber ich bin an einem Punkt angekommen, an dem es einfach nur reicht und
ich nichts daran ändern kann. <o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Meinetwegen gibt es Frauen, die in den letzten Wochen der Schwangerschaft
tatsächlich glücklich, vor Vorfreude strahlend und voller Energie herumlaufen.
Aber mal ganz ehrlich? Ich habe sie noch nicht getroffen, und um ganz ehrlich
zu sein: ich glaube auch, dass das ein Mythos ist.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Das ganze Gewicht des mittlerweile zu einer wirklich stattlichen Größe
angewachsenen Bauches ist kaum mehr zu ignorieren. Dabei habe ich nicht mal
viel zugenommen! Wenn man jedoch Pensionisten und Pensionistinnen plötzlich
ihren Bewegungsdrang und ihre Möglichkeit, radfahrend Besorgungen machen zu
können neidisch ist, dann wird es bedenklich. Neulich habe ich mich dabei
erwischt, wie ich versonnen einem gut 80-jährigen dabei zugesehen habe, wie er
in Schneckentempo die Straße entlang fährt. Genaugenommen hat er gewackelt,
kein Wunder bei dem Tempo. Aber wenigstens kann er noch Radfahren! <o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ich freue mich schon, wenn ich nach dem Abschiedskuss jeden Morgen von
meinem Mann in einem Stück und ohne gröbere Atemausfälle die 15 Treppen zum
Erdgeschoss wieder raufsteigen kann. Momentan grenzt es an ein Wunder, wenn ich
nur eine Pause machen muss.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Gestern wollte ich zu Hause etwas Yoga machen. Ganz einfach, weil das
gute Baby so dermaßen hoch oben liegt, dass es mir nicht nur regelmäßige
Rippenprellungen verpasst sondern ich außerdem den ehrlichen Verdacht hege,
dass meine Rippen langsam aber sicher angeknackst und schließlich verdrängt
werden. Mag vielleicht anatomisch nicht möglich sein. Aber es fühlt sich so an.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Jedenfalls, einige Yogaübungen verhelfen (und das kann ich bestätigen)
dazu, das Baby etwas weiter in das Becken hinab zu senken. Oder zumindest hat
man das Gefühl.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ich steh also schwer motiviert, nachdem ich 20 Minuten gebraucht hatte,
mich von der Couch zu lösen, da und mache einen auf Yogaatmung und Übung brav
ausführen. Leider habe ich die Rechnung ohne meinen veränderten Schwerpunkt
gemacht. Glaubt mir, eine fallende Schwangere kann man so schnell nicht
auffangen. Und ein schöner Anblick war es obendrein auch nicht, mal abgesehen
von meinen Flüchen und dem Heulkrampf.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ja, ich heule momentan viel rum, und ich stehe dazu. Da ging es nun
einige Zeit bergauf, alles war halbwegs fein, ruhig und ausgeglichen, und dann
das.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Zuerst der Energieverlust, dann der Appetitrückgang, dann der Magen-Darm-Infekt,
dazu das „nicht-mehr-schlafen-können“ und dann auch noch eine undefinierbare
Zahnfleischentzündung.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Überall starren einen die Menschen an als würde man sofort und auf der
Stelle in aller Öffentlichkeit entbinden, und man selbst muss einsehen, dass
nun, im Endspurt, auch die weitesten T-Shirts nicht mehr über den Bauch
reichen.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Mittlerweile bin ich sogar auf die Schwester meines Mannes eifersüchtig!
Die kann immerhin bei irgend so einem Charitylauf mitmachen. Wenn gleich
mitmachen in ihrem Fall wirklich fragwürdig ist, beträgt ihr Laufpensum maximal
2 km in 45 Minuten, aber ja, selbst das würde mir schon reichen.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Würde ich da mitmachen, würde ich 1. Für Verwunderung und Gelächter
sorgen und 2. Wirklich die allerletzte im Ziel sein. Selbst spazieren gehen
macht keinen Spaß mehr, wenn einen wirklich alles überholt.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Der Gipfel ist, dass selbst die Katze mittlerweile einen Riesenbogen um
meinen Bauch macht. Er scheint ihr nun endgültig unheimlich zu sein.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Und jede Frau die behauptet, diese Zeit sei „magisch“, soll mir mal
erklären, was an der Tatsache, dass ich meine Fußspitzen nicht mehr sehen kann,
baden wirklich nur mit Handy am Wannenrand um notfalls „Rettet die Wale“
alarmieren zu können und der Unfähigkeit, irgendwelche hinuntergefallenen Gestände
noch problemlos aufheben zu können, schön sein soll.<o:p></o:p></span></div>
<br />
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Und wenn ich noch ein einziges Mal den Satz „wenn da Baby da ist, ist
alles vergessen“ hören sollte, dann starte ich einen Amoklauf! Vermutlich sehr
langsam, aber der Wille zählt, nicht wahr?</span><span style="font-family: Courier New;"><o:p></o:p></span></div>
Joleicahttp://www.blogger.com/profile/03903208513329073027noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2852721270309852061.post-38995933178571045592014-03-17T14:01:00.001+01:002014-03-17T14:01:43.115+01:00SSW 28: Andere Frauen…<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; line-height: 200%;">Es ist nun wirklich kein Geheimnis: ich bin kein besondern großer Fan von Frauen, und
andere Frauen auch nicht von mir. Ich will damit nicht sagen, dass ich
Freundschaften zum weiblichen Teil der Bevölkerung von vornherein ausschließe.
Gar nicht. </span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; line-height: 200%;">Doch leider musste ich schon viele Enttäuschungen auf dem Gebiet der
Frauenfreundschaften aushalten, außerdem nerven mich das Herumgezicke, die
gegenseitige Eifersucht und allen voran die Unehrlichkeit, das „hintenrum“, einfach gewaltig. Wobei man natürlich nichts pauschalisieren kann. Es gibt immer wieder Ausnahmen! </span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; line-height: 200%;">Generell halte ich es jedoch lieber wie die Männer: gerade heraus, ohne
Umschweife, auch mal „zu hart“ wenn man will, aber zumindest weiß jede und
jeder, woran er/sie ist. Das ist im übrigen auch der Grund, warum man mich in der
Frauenwelt nicht besonders mag. Und auch sensible Männer reagieren gerne mal verstört auf meine Art. Wie auch immer habe ich gelernt, damit umzugehen,
und es stört mich auch nicht weiter.</span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; line-height: 200%;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">In einer Schwangerschaft steht man jedoch vor der Herausforderung, in
allen angebotenen Kursen sowie bei allen Infoabenden fast ausschließlich mit
Frauen konfrontiert zu sein. Das war auch der Grund, warum ich es bis zuletzt
vermieden hatte, irgendwelche (unnötigen) Kurse zu besuchen (ganz ehrlich:
„Wehensingen“? Man nenne mich unaufgeschlossen, aber irgendwo geht’s dann zu
weit…“). Ganz vermeiden lässt es sich dann aber nicht, zumal ich ja mir und dem
ungeborenen Kind was Gutes tun will, und die Heimyoga-DVD dann letztendlich
doch nur zur Zierde herumliegt. </span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Überraschenderweise durfte ich feststellen, dass
der von mir lange recherchierte und mit Sorgfalt ausgewählte "Yogakurs für Schwangere" durchaus von tollen Frauen besucht wird. Zumindest habe ich
nicht das Gefühl, das mein Bauchumfang in jeder Übungseinheit genauestens
begutachtet wird, so auf die Art: hat sie viel zugenommen? Ist mein Bauch
größer/kleiner/schöner/runder?<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Wie komme ich darauf, dass das überhaupt passieren könnte? Nun ja. Wie ich feststellen durfte, braucht es für eben derartige Kommentare nicht
mal einen Kurs mit anderen Schwangeren. Nein, es reicht unbedacht zu einem
Seminar zu schlendern und auf halbem Weg eine „Kollegin“ zu treffen. </span><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; line-height: 200%;">Das Ganze hat sich in etwa zu zugetragen:</span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; line-height: 200%;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Sie: „Hallo du, wie geht’s dir denn? Alles fit?“<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ich: „Danke, geht sehr gut.“<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Sie (auf meinen Bauch starrend): „Sag, wie weit bist du denn jetzt?“<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; line-height: 200%;">Ich: „28. Woche.“</span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Sie (Augen aufreißend): „Na bumm, DAFÜR hast du aber schon einen
Riesenbauch!!! Wahnsinn!“<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ich: „ … „<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ja, richtig. Stille. Ich, die normalerweise für schlagfertige Kommentare
berühmt berüchtigt ist war baff. Was soll ich sagen, die Schwangerschaft verlangsamt
mich. Ich starrte also auf meinen Bauch, starrte sie an, und murmelte irgendwas
von „äh, räusper, grummel,…“. Im Nachhinein bin ich froh, dass ich nicht in Tränen ausgebrochen bin. Leider hatte mich die Gute auch noch an einem schlechten Tag erwischt. Einem, an dem ich sowieso zartbehäutet wie ein frisch geschlüpftes Kücken war.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Nichts desto trotz spielte sich in meinem Kopf die nächsten 10 Minuten und dann noch den
restlichen Abend das Folgende ab, und ich möchte im Vorhinein warnen: die
Schwangerschaft führt bei mir zu ausgeprägten Gewaltfantasien und Gehässigkeiten.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Reaktion Szenario 1: „na Gott sei Dank kenne ich eine Expertin wie dich,
die genau weiß, wie eine Frau in welchem Stadium der Schwangerschaft auszusehen
hat!“<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Reaktion Szenario 2: „Ich weiß, das wirkt so bei mir, weil ich vor der
Schwangerschaft immer einen so beneidenswert flachen Bauch hatte.“<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Reaktion Szenario 3: gestreckte Faust mitten ins Gesicht der
Betroffenen. „Deine Nase blutet aber ganz schön dafür, dass das nur der Schlag
einer Schwangeren war.“<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Reaktion Szenario 4: gestreckte Faust ins Gesicht. „Tut mir leid, auf
Dummheit reagiere ich immer mit roher Gewalt.“<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Nun ja, vor lauter Empörung sms-te ich diese Frechheit an meinen Mann
und meine beste Freundin. <o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Reaktion Mann: „Ned aufregen babe! Ignorieren, lächeln, Arschloch
denken. Love you and your sexy Bauch.“<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Reaktion beste Freundin: „Blöde Kuh. Wenn du mir sagst wo sie wohnt lauere ich ihr auf und geb ich eine auf die Nuss.“<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Zumindest haben mich die beiden Reaktionen ein bisschen beruhigt. Der
Vollständigkeit halber habe ich dann auch noch meine Mutter angerufen, um ihr
mein Leid zu klagen (wenn mir eine meines Erachtens nach Ungerechtigkeit
widerfährt, muss ich das möglichst vielen Menschen mitteilen). Die lachte doch
tatsächlich ins Telefon hinein. Laut und schallend. Ich war irritiert und
fragte verwirrt nach, was denn daran bitte so lustig sei, habe diese unmögliche
Person mich doch auf äußerste beleidigt. Meine Mutter meinte nur ganz gelassen:<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Ist nur gut zu wissen, dass sich in mancher Hinsicht die Zeiten nicht
ändern. Andere Frauen wissen es immer besser, und ich weiß nicht, wer schlimmer
ist. Die, die Kinder haben, oder die kinderlosen. Zu mir kam 2 Wochen nach der
Geburt eine entfernte Tante, musterte mich von oben bis unten und meinte
trocken: „Der Arsch bleibt dir“. Und sie meinte mein Hinterteil. Kindchen, über
solch blöden Kommentaren musst du drüber stehen. Lass dir ein dickes Fell
wachsen, die Ratschläge und die Vorgaben wie du auszusehen hast werden noch
schlimmer werden. Warte mal, bis sich die ersten in deine Erziehung einmischen.
Da musst du entspannt drüber stehen. Und es gibt keine Faustregel wie groß ein
Bauch zu sein hat. Bei dir hatte ich am Ende einen Bauchumfang von 110cm, und 4
Wochen nach der Geburt hatte ich mein Ausgangsgewicht wieder. Lass die Leute
reden.“<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Und das ist der feine Unterschied zwischen Männern und Frauen: ich habe ja die Erfahrung gemacht, dass die Kommentare mancher Männer zu
schwangeren Frauen zumeist von Unwissen und dummen Klischees geprägt sind, die
man gut entkräften kann. <o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Frauen hingegen sind gehässig. <o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Eine Bekannte meinte mal auf meine Schilderung, dass mein Mann in Karenz
gehen würde:<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Aja, ich habe ein Freundin, die dachte auch, dass das eine gute Idee
wäre wenn ihr Mann daheim bliebe. Brauchst nicht glauben, die ganze Arbeit
bleibt an ihr hängen. Also stell dich schon darauf ein, dass dein Mann dir alles
übrig lässt. Ich für meinen Teil hätte ja meine Kinder niemals jemand anderem
überlassen können, da hätte ich mich wie eine Rabenmutter gefühlt.“<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Danke auch. An diesem Tag war ich jedoch gut in Fahrt und noch nicht
schwangerschaftsbedingt verlangsamt in meinen Gedanken und gab ihr Konter:<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Du hättest auch die Möglichkeit nicht gehabt, immerhin hat dich dein
Mann nach der Geburt des ersten Kindes sitzen lassen und beim zweiten hat er
sogar einen Vaterschaftstest verlangt. Du hättest deine Kinder gar niemand
anderem geben können. Aja, und zur Info mussten mein Mann und ich über
Aufteilung des Haushalts nie diskutieren, weil wir das von vornherein ohne
etwas auszumachen so gemacht haben. Das ist bei uns kein Thema, nicht mal im
Streit. Also….“<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ja, ich gebe zu, das war gemein und unter der Gürtellinie. Aber warum
sollte man auf wirklich unqualifizierte und zumeist von Neid geprägte Aussagen
nicht auch mal spontan gemein antworten dürfen? Ich muss mich ja auch wehren!
Außerdem verteidige ich meinen Mann gerne. Immerhin hat man selten solch ein
Glück mit einem männlichen Exemplar. Das muss auch mal gesagt werden.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Diese Bekannte kommentierte Wochen später süffisant meine Erzählung,
dass ich von einer Freundin einen total günstigen gebrauchten Fläschenwärmer
erhalten habe:<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Ach so, du brauchst das ja vermutlich, weil du wieder arbeiten gehen
willst und das Kind beim Vater lassen musst. Ich habe ja NIE Fläschen
gebraucht….“<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Unnötig zu erwähnen, dass sich diese Bekanntschaft fürs erste erledigt
hat.<o:p></o:p></span></div>
<br />
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<br /></div>
Joleicahttp://www.blogger.com/profile/03903208513329073027noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2852721270309852061.post-55410118098317358302014-03-12T09:34:00.002+01:002014-03-12T09:34:22.059+01:00(Un-)freiwilliger Verzicht auf Alkohol oder „alkoholfreier Wein ist KEIN Traubensaft"<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; line-height: 200%;">Mein Mann hat Geburtstag und feiert mit einer Jamsession/Party. Men only
versteht sich. Ort des Vergnügens ist unser Keller mit Bandraum. Prinzipiell
freue ich mich für ihn. Monatelang, fast jahrelang versucht er vergebens die
Jungs zu so einem Treffen zu bewegen, aber an irgendetwas scheiterte es bisher
immer. </span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; line-height: 200%;">Wenn man mal die 30 überschritten hat, gibt es schnell mal eine Ausrede:
„ich habe an dem Freitag davor eine Zahn-OP und werde mich am Wochenende davon
erholen müssen.“, „Meine Freundin hat an dem Abend endlich mal keinen
Nachtdienst.“, „Ich muss SO früh raus, da ich eine Skitour gehe…“. Die paar
Jungs, die jünger als 30 sind, erfinden gar keine Ausreden sondern melden sich
gleich gar nicht. Und wenn doch, haben sie besseres vor. „Da ist aber die
2-Euro-Party in …“.</span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Wie gesagt prinzipiell. Ganz brave Ehefrau sollte ich besonnen hier oben
sitzen und ihm viel Spaß wünschen.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ich habe es auch ehrlich versucht. Spätestens um 17 Uhr, als er bereits
mit 4 Bier intus und stark nach Zigaretten duftend rauf kam, um nach mir zu
sehen, war’s vorbei. Ich war gerade dabei, eine Atemübung zu machen, da ich
dank der 28. Woche meiner Schwangerschaft immer öfter an unbequemer Atemnot
leide. Der Fernseher auf volle Lautstärke aufgedreht, um das Gedudel und
„Gejame“ der „Band“ zumindest etwas ausblenden zu können, steht der Hausherr
plötzlich vor mir mit den Worten:<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Hört man die Musik eh nicht zu laut?“<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Es geht...“ versichere ich, und alles was ich mir denke, als er wieder
in die Tiefen des Hauses entschwindet ist: Himmel, was bin ich neidisch. Will
auch Bier trinkend und Zigaretten rauchend auf einer Party herumsitzen, mit dem
einzigen Gedanken an den morgigen Kater. Nicht an Kurzatmigkeit, Sodbrennen und
Verspannungen im Rückenbereich denken. </span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ich vermisse es, das unbeschwerte Leben,
mit allen Möglichkeiten des Genusses. Ja, jetzt ist es raus. Am Anfang der
Schwangerschaft konnten Alkohol und Zigaretten gar nicht weit genug weg von mir
sein, doch das Blatt hat sich gewendet. Ich gebe es ehrlich zu: ich vermisse
mein Achterl Weißwein am Abend, meine Genusszigarette nach dem Essen und das
sorgenfreie herumlungern in lauten, stickigen Lokalen, ohne das einem ein
Ungeborenes in die Eingeweide tritt. <o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">In meiner Verzweiflung hatte ich mir vor Weihnachten sogar alkoholfreien
Wein im Internet bestellt. Sauteuer das Zeug, und weit von Traubensaft
entfernt. Der Alkohol des Weines wird auf irgendeine mir total egale Art und
Weise aus dem Wein gefiltert. Das Ergebnis ist gar nicht mal schlecht. Aber
natürlich trotz allem nur ein kleines Überbrückungspflaster. Was freue ich mich
auf meinen Geburtstag, der nach der Geburt unseres Sohnes sein wird! Ich weiß
jetzt schon, welchen Wein ich trinken werde, und ich kann es kaum erwarten.<o:p></o:p></span></div>
<br />
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">In der Zwischenzeit kämpfe ich mich durch das Hauptabendprogramm, höre
die Jungs lachen, stell mir ihre glücklichen, Bier-trinkenden Gesichter vor und
schwöre mir: wehe, wenn ich wieder unschwanger bin! Dann gibt’s eine Party, die
sich gewaschen hat. Da können die Jungs sich dann hinten anstellen! So schaut’s
aus!</span><span style="font-family: Courier New;"><o:p></o:p></span></div>
Joleicahttp://www.blogger.com/profile/03903208513329073027noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2852721270309852061.post-90974128142573412492014-02-27T14:41:00.001+01:002014-02-27T14:41:13.818+01:00SSW 20: Aufatmen! - oder "Der Tag, der ohne Übelkeit begann"<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; line-height: 200%;">Ab einem gewissen Zeitpunkt meiner Schwangerschaft konnte ich alle,
vermutlich gut gemeinten, Ratschläge nicht mehr ertragen. Wenn einem 24 Stunden
am Tag schlecht ist interessiert es einen wirklich nicht, wie lange es bei
Nachbarin xy gedauert hat und in welcher Intensität Arbeitskollegin xy die
Übelkeit erlebt hat. Noch viel schlimmer sind Erzählungen wie: </span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; line-height: 200%;">"Übelkeit? Mir ging es immer blendend! Total super, die ganze Schwangerschaft lang!" - meistens gefolgt von einer Erzählung über die traumatische Geburt. Keine Ahnung warum, aber offenbar hat sich über die Jahre die Mär entwickelt, dass Frauen mit tollen beschwerdefreien Schwangerschaften eine furchtbare Geburt haben müssen. Ganz ähnlich den Klischees: Spitzbauch = Bub, Sodbrennen = viele Haare, im Bauch lebhaft = ADS-Kind.</span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Wie auch immer erleichterte mir keine der Aussagen mein Unglück. Im Gegenteil, ich wurde dadurch nur aggressiv um anschließend in Selbstmitleid zu versinken.</span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Denn, Situation der nicht enden wollenden Übelkeit ist im wahrsten Sinn des Wortes einfach zum Kotzen. Niemand kann einem helfen, man kann nur hoffen, dass es besser wird.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ich für meinen Teil hatte mit Ende des 3. Monats meine Hoffnung
aufgegeben. Von allen Seiten tönte es:<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Ach, dir geht es immer noch schlecht? Oje, das ist aber ungewöhnlich….“
<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">In meiner Fantasie habe ich nicht nur einmal "Lara Croft Kampfszenen" mit besagten KommentatorInnen nachgespielt. Das ein oder andere Mal war ich auch einfach nur Rocky in der letzten Kampfrunde gegen Drago in Rocky IV.</span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Sogar mein Allgemeinarzt, der mich immerhin zweimal eine ganze Woche
aufgrund der Übelkeit und der Kopfschmerzen krank schreiben musste, schüttelte
den Kopf und meinte nur ganz lapidar: </span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Sie haben ja echt den Jackpot der Schwangerschaftshormone
ausgefasst. Wenn das Kind dann auf der Welt ist, ist das alles vergessen.“<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ehrlich? Ich vergesse das nicht. Punkt.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Mittlerweile war ich Schwangerschaftswoche 20 angekommen und hatte jegliche Hoffnung
auf ein normales Leben ohne Würgegefühle, flauem Magen und Spontanerbrechen
nach Autofahrten die länger als 10 Minuten dauerten aufgegeben. Man könnte sagen ich hatte mich abgefunden. Eine Schwangerschaft muss ja mal ein Ende haben, so wie jedes Flugzeug irgendwann und irgendwie wieder auf den Boden kommen muss.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Genau dann passierte es. Oder vielleicht genau deswegen, eben weil ich nicht mehr
daran dachte und mich damit abgefunden hatte.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ich wurde morgens wach und bemerkte, dass etwas anders war. Genau konnte
ich es nicht beschreiben, es fühlte sich so eigenartig an, denn ich fühlte:
nichts. Das dringende Bedürfnis, möglichst rasch das richtige Nahrungsmittel in
meinen Mund hineinzuschieben bevor ich schon über dem Klo hing: es war weg! <o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ich drehte mich zu meinem Mann um, rüttelte ihn unsanft wach und flüsterte:
<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Es ist weg!!!“<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Der kannte sich naturgemäß gar nicht aus und meinte nur: <o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Hä?“<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Es ist weg! Mir ist nicht schlecht! Aber ich will es nicht zu laut
sagen, sonst kommt es zum Schluss zurück….“<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Das folgende Frühstück glich für mich einem Morgen im Schlaraffenland.
Nicht, weil ich so viel Unterschiedliches zu mir nahm, sondern weil ich ganz
normal am Tisch sitzen konnte, mir ein Müsli machte und nicht darüber
nachdenken musste, ob mir nach dem 1. Bissen wieder übel wurde oder nicht, und
vor allem, wann ich das nächste Mal eine Kleinigkeit essen müsste, um
unvorhergesehenen Kotzaattacken zu entgehen. Ich war ausgeglichen, zufrieden und glücklich. Man weiß ja alltägliche "Situationen" erst zu schätzen, wenn man sie über einen längeren Zeitraum verloren hatte. Ich saß also am Tisch, grinste verträumt und erholt in mich hinein und erfreute mich ob des tollen Tagesbeginns.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Für alle die denken, das war’s dann also mit der Übelkeit: Es wäre nicht
mein Leben, wenn die Regel, nämlich dass die Übelkeit quasi über Nacht komplett
verschwindet, bei mir zutreffen würde. Nein, natürlich nicht, den einfachen Weg,
den wollen wir nicht. <o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Das Problem der Übelkeit schlich sich bei mir aus. Zunächst waren meine
Morgen befreit, nach und nach erweiterte sich der zeitliche Rahmen auf nach dem
Mittagessen, schließlich war der Nachmittag erholsam und irgendwann, es muss in
etwa die 23. Schwangerschaftswoche gewesen sein, war sie komplett weg. <o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Die Kopfschmerzen hielten im Übrigen noch bis zum Ende der 26. SSW aus.
Schließlich verabschiedeten aber auch sie sich.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Momentan habe ich eine Kollegin, die in der 25. Woche schwanger ist, und
es geht ihr wirklich schlecht. Aus meiner Misere habe ich gelernt, dass es am
besten ist, nichts zu sagen. Kürzlich meinte ich zu ihr:<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Ich würde dir ja gerne irgendwas Sinnvolles erzählen, von wegen es wird
besser und so. Aber da ich weiß, wie verhasst mir das war, sag ich einfach gar
nix. Außer: schöner Scheiß.“<o:p></o:p></span></div>
<br />
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Sie nickte dankbar.</span><span style="font-family: Courier New;"><o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">PS: an alle Frauen denen es wunderbar ging und geht in der Schwangerschaft: ich will euch ja wirklich nicht diskriminieren oder anfeinden. Irgendwann wird es eine Zeit geben, in der ich euch das gönne, dass ihr keinerlei Beschwerden hattet. Aber bitte: bindet das niemals einer Schwangeren auf die Nase, die gerade durch die Hölle geht! Das geht einfach gar nicht! Besser nichts sagen. Schwangere Frauen sind unberechenbar. Ich weiß das, ich bin eine. Und man kann nicht dafür garantieren, dass nicht vielleicht mal eine gut gemeinte Geschichte mit einer saftigen Ohrfeige beantwortet wird. </span></div>
Joleicahttp://www.blogger.com/profile/03903208513329073027noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2852721270309852061.post-33704349484465191692014-02-17T10:35:00.000+01:002014-02-17T10:35:12.552+01:00Money money money - die Industrie hinter jeder Schwangerschaft<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; line-height: 200%;">Nicht genug, dass ich mit allen möglichen hormonellen und
körperlichen</span><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; line-height: 200%;"> </span><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; line-height: 200%;">Veränderungen zu kämpfen
hatte. Zusätzlich wird man, sobald man „guter Hoffnung“ ist, vor zahlreiche
finanzielle Entscheidungen gestellt. Damit meine ich nicht die Anschaffung von
Mobiliar für ein Kinderzimmer, obschon die Kuriositäten in diesem Bereich auch
grenzenlos zu sein scheinen. Nein.</span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; line-height: 200%;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Es beginnt alles mit der Möglichkeit, den kleinen wachsenden Menschen in
sich quasi rund um die Uhr begutachten zu können und die Entwicklung des
Lebewesens von A-Z zu kontrollieren. Ja, ich meine kontrollieren. Stichwort „pränatale
Diagnostik“. Ich will hier gar keine (wissenschaftliche) Debatte über diese
durchaus auch sinnvolle medizinische Errungenschaft herauf beschwören. Es ist
mir sehr bewusst, dass dieser Fortschritt für einige Menschen durchaus seine Berechtigung
und Sinnhaftigkeit hat. Dennoch fühlten wir uns als werdende Eltern zunächst
einmal komplett überfordert und in zweiter Linie fast schon verpflichtet, im
Wohle des Kindes, alle nur möglichen pränatalen Tests durchführen zu lassen.
Als die Gynäkologin uns von den diversen Methoden erzählte, und das wir alsbald
eine Entscheidung treffen müssen, welche wir nutzen möchten da es ansonsten „eng
mit den Terminen in den Krankenhäusern werden kann“ fühlte ich mich schlichtweg
unter Druck gesetzt. Daraus resultierend war meine erste Reaktion, an meinen
Mann gerichtet: <o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Machen wir alles. Nackenfaltenmessung (€60,-), Combined Test (€200,-),
Organscreening (€150,-) und sollten Folgeuntersuchungen notwendig sein, diese
auch. Und einen 3D-Ultraschall will ich auch, egal was es kostet, ich will ja
wissen, wie mein Baby aussieht!!!“<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Man bekommt also einen Zettel mit, auf welchem alle möglichen
Untersuchungen draufstehen, kreuzt die gewollten an, und gibt den Zettel
alsbald wieder bei der Gynäkologin ab. <o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Zwei Wochen später stand ich vor der Sprechstundenhilfe, kleinlaut um
ein neues Formular bittend.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Wir hatten einfach zu viel herumgekritzelt und im Endeffekt war nicht
mehr zu erkennen, was wir jetzt wollten oder ob wir überhaupt irgendetwas
wollten.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Schlussendlich haben wir uns, nach reiflicher Überlegung, gegen alle
zusätzlichen Untersuchungsmöglichkeiten ausgesprochen. Warum? Die Frage ist
doch immer: was mache ich, wenn es eine Wahrscheinlichkeit für eine
Missbildung/Behinderung gibt? Manche Tests werden zu einem Zeitpunkt durchgeführt,
der weit jenseits des Befruchtungsdatums liegt. Soll heißen, dass Baby wäre zu
diesem Zeitpunkt vielleicht schon spürbar. Und dann treibe ich es noch ab,
aufgrund einer Wahrscheinlichkeit? Ich kritisiere hier niemanden, der diese
Möglichkeit wahrgenommen hat. Wir haben uns dagegen entschieden, und ich bin
heilfroh, denn ganz ehrlich, nachdem sich der kleine Racker in mir das erste
Mal bemerkbar gemacht hatte, hätte ich nie und nimmer aufgrund einer Wahrscheinlichkeit
eine Abtreibung durchführen lassen können. Dann doch lieber „nur“ die
vorgeschriebenen Tests und Ultraschalltermine. Geld gespart haben wir auch. Und
zwar eine Menge.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Aber es geht ja noch weiter! Wie bereits erwähnt werden Schwangere ja in
allen Bereichen der Industrie aufs Korn genommen. Das beginnt bei der Vermarktung
von speziellem Öl zur Verhinderung von Schwangerschaftsstreifen. Je teurer,
desto besser wird suggeriert. Würde ich all diese Produkte ernsthaft kaufen,
ich schwöre, ich würde kurz vorm Privatkonkurs stehen. €25,- für eine kleine Flasche
Öl? Echt? Und die vollbringt dann Wunder? Gut, ich bin ja generell nicht der
Typ für teure Kosmetika, und auch die Anzahl der Produkte in meinem Badezimmer lassen
sich an einer Hand abzählen. Aber wieviel Geld man für den Gag der „Verhinderung
von Schwangerschaftsstreifen“ ausgeben kann, ist ja fast schon skurril. Liebe Frauen,
es ist wissenschaftlich belegt, dass es zunächst einmal auf die Beschaffenheit des
Bindegewebes ankommt und zweitens regelmäßiges eincremen zwar helfen KANN aber
nicht MUSS, diesen unerwünschten Makel einzudämmen. Denn wenn die Veranlagung dazu
da ist, hilft auch eine Creme um €25,- nichts mehr. Selbst wenn du darin
badest. Eincremen ist natürlich gut und notwendig für die strapazierte Haut in
der Schwangerschaft, aber dazu reicht (laut Hautarzt) jedes Hautöl, sogar
stinknormales Olivenöl kann man nehmen oder die billigste Hautcreme vom Lidl.
Punkt. <o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Munter weiter geht das Geld-ausgeben schließlich bei Dingen, die Baby
laut Werbung dringend braucht. Eine extra Wickelkommode muss her (im Endeffekt eine
stinknormale Kommode mit ein paar Laden), die, vermutlich aufgrund der Namensgebung,
nicht unter €200,- zu haben ist. Ein Babyschrank (also ein gewöhnlicher Kleiderschrank),
eine Babybadewanne (bekommt man zwar schon günstig und braucht man unbestritten
auch, es gibt jedoch Modelle um sage und schreibe €150,-. Was die dann genau
anders machen, konnte ich nicht herausfinden. Vielleicht baden die das Baby von
selbst. Oder haben Internetanschluss.), gefolgt von Babyphones mit Bildschirm und
Nachtsichtmodus, damit man das Baby auch IMMER im Blick hat. Kostenpunkt
€150,-. Ehrlich, da muss man doch den Kopf schütteln und sich wundern, oder? Auch
eine interessante Erfahrung ist der Versuch, sich einen Kinderwagen
anzuschaffen. Es gibt Modelle, die kosten €1000, und können gar nix, außer
fahren. Die kann man nicht mal umbauen. Ich weiß nicht, wofür man das ganze Geld
in diesem Fall bezahlt. Aber vermutlich ist auch hier irgendwo etwas ganz
besonders tolles eingebaut, oder der Stoff ist ganz besonders exotisch und
trendy. Ich weiß es nicht. ich kann ob dieses Wahnsinns nur meinen Kopf
schütteln. Soviel Geld könnte ich gar nicht haben, dass ich alles in solch
unnötige Anschaffungen investieren würde. Jedoch kann ich nachvollziehen, dass
man durchaus verführt ist, sich das teuerste vom teuersten anzuschaffen um auch
wirklich „nur das Beste für das Baby“ zu wollen. Bei manchen Dingen war auch ich geneigt, den
einen oder anderen Euro zu viel auszugeben. Gott sei Dank habe ich jedoch einen
sehr vernünftigen und pragmatischen Mann, und eine Mama sowie Freundinnen, die
ehrlich sind. Stichwort Wickelkommode (mein favorisiertes Modell hätte €250,-
gekostet).<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Oh-Ton Mama:<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Um ehrlich zu sein, ich hatte eine. Aber genutzt hab ich sie nie. Das
war zu unpraktisch. Ich hab dich gerne am Boden auf einer Decke oder am
Küchentisch mit einer darunterliegenden Wickelauflage gewickelt. Und sobald du
gekrabbelt bist war an ein wickeln in aller Ruhe sowieso nicht mehr zu denken.
Spar dir das Geld und besorg dir eine Wickelunterlage.“<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Dank eine lieben Freundin hab ich so ein Ding jetzt daheim. Kostenlos. <o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Gerne zitiere ich auch wieder einmal meine Oma:<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Mein Gott, deine Mutter hat am liebsten im Wäschekorb geschlafen. Für
das Baby zählt sowieso nur, das es bequem ist und dass eine Bezugsperson da
ist. Ob das Ding jetzt €500,- gekostet hat oder ausgeliehen ist, ist einem Kind
vollkommen schnurz.“<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Auch im Sinne eines Umweltgedanken finde ich die Idee vom Ausleihen oder
Gebrauchtes schenken lassen gar nicht schlecht. Dem Kind ist es egal, mir auch,
wir sparen Geld und die Umwelt wird geschont. Ist doch perfekt, oder?<o:p></o:p></span></div>
<br />
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Für diejenigen, die keine Freundinnen, die bereits Mütter sind, haben:
es gibt wunderbare Tauschportale oder Flohmärkte im Internet zu finden. Gibt es
was Besseres?</span><span style="font-family: Courier New;"><o:p></o:p></span></div>
Joleicahttp://www.blogger.com/profile/03903208513329073027noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2852721270309852061.post-28930654942035562852014-02-10T10:01:00.000+01:002014-02-10T10:01:03.265+01:00Die Diktatur der Werbeindustrie: schlank sein, schlank bleiben, auch in der Schwangerschaft!<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; line-height: 200%;">Irgendwie war ich ja erleichtert. Zumindest die arbeitsrechtliche Geschichte
war erfolgreich zu Ende gegangen und auch die Verdrängungsmechanismen schienen
weniger zu werden. Zumindest konnte ich mittlerweile wieder über meinen Zustand
sprechen. Was allerdings sicherlich auch mit gewisser Resignation zu tun hatte. </span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; line-height: 200%;">Eine Menge Menschen sehen in einem sobald man schwanger ist nur noch die
Schwangere. Dementsprechend eingeschränkt ist der Themenbereich der Gespräche. Selbst
ein Sturschädel wie ich schafft es nicht, auf Dauer in Gesprächen von diesem
einen großen Thema abzulenken und mühsam den Gesprächsverlauf in eine andere
Ecke zu lenken. Das ist einfach furchtbar anstrengend, und wenn man ohnehin
schon den ganzen Tag mit Übelkeit, Kopfschmerzen und diversen anderen
Mühseligkeiten zu kämpfen hat vermeidet man mit der Zeit jegliche weitere
Anstrengungen. Meine Strategie war also, ganz nach dem Rat meiner Mutter:
lächeln, nicken und versuchen, auf diverse kontrovers zu diskutierende Themen
nicht eingehen.</span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Wenn das so einfach wäre. Zumindest hatte ich nach 17 Wochen Schwangerschaft
gelernt, an guten Tagen oh-Töne von wegen </span><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; line-height: 200%;">„na wenn das Kind erstmal da ist,
wird dein Mann kaum mehr zu Hause sein…“ oder „sobald das Kind da ist, wirst du
es gar nicht mehr deinem Mann anvertrauen wollen, da ist man zu sehr Mutter…“
zu ignorieren. </span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; line-height: 200%;">Alles im übrigen Aussagen, die genauso getätigt wurden. Von erschreckenderweise
Menschen in meinem Alter (+/- 8 Jahre. Wenn man mal die 30er Grenze überschritten
hat, wird man ja tolerant gegenüber Altersunterschieden).</span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Witzigerweise hatte in der Zwischenzeit mein Mann begonnen, auf solche
Aussagen vehement und fast schon aggressiv zu reagieren. Wer ihn kennt weiß: er
ist eher der ruhige Typ, kann unqualifizierte Aussagen einfach überhören (was
sich in diversen Streitsituationen auch für mich bereits als Vorteil erwiesen
hat) und nichts bringt
ihn so schnell aus der Ruhe. </span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Was war ich überrascht, als er einer Verwandten mit
den Worten „Kannst du mal aufhören, ständig so einen Scheiß zu verbreiten?“
über den Mund fuhr. Überrascht und stolz. So kannte ich ihn nicht, und es war
eine ungemeine Erleichterung für mich zu sehen, dass ihn stereotype Aussagen genauso
aufregten wie mich. Schön.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Wenn es um gutgemeinte Ratschläge und Tipps rund ums schwanger sein und
die Zeit danach geht halte ich mich ja gerne an meine Oma. </span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Warum? </span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Erstens hat
sie nie ungefragt Ratschläge erteilt. Solche Menschen hab ich in den letzten Monaten
einfach enorm zu schätzen gelernt. Und sollte man doch mal nachfragen, dann
kommt die schonungslose Wahrheit, gepaart mit einem: </span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Kind, im Endeffekt müssen
dein Mann und du selbst herausfinden, wie es für euch am besten ist. Ihr lebt
in einer Zeit, in der alles möglich ist. Bei mir uns war das damals noch nicht
so.“<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Besonders gefährliches Terrain für von Schwangerschaftsbeschwerden
geplagte Frauen ist im übrigen das Gewicht. Ich weiß ja nicht genau warum, aber
auch das hatte ich erfolgreich verdrängt. Mit das meine ich die unvermeidliche
und notwendige Gewichtszunahme. </span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">In einer Gesellschaft in der sich alles nur
noch ums „abnehmen“ und „wie kann ich fünf Kilo in fünf Tagen verlieren“ dreht,
verdrängt man sowas ja schnell mal. <br />
Eines Abends saß ich also da, sinnierte so vor mich hin, surfte wahllos durch
Internet, als mir plötzlich ohne besonderen Grund einschoss: ich bin schwanger,
ich werde zunehmen und einen Bauch bekommen! </span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Als wäre das die Neuigkeit des
Jahrtausends gewesen. </span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Aber: ich traute meiner Intuition nicht. Ja, ich weiß, vielleicht
denkt ihr jetzt „oh Mann, wie dämlich ist die denn“? </span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Was soll ich zu meiner
Verteidigung schon großartiges sagen? </span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">In Panik rief ich meine Mutter an um mir
diesen Umstand bestätigen zu lassen. Das lief in etwa so ab.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Mum, ich werde fett werden, richtig?“ gefolgt von schluchzen, heulen
und schniefen.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Kind, natürlich wirst du zunehmen und einen Bauch bekommen. Aber wenn
du nicht gerade wie ein Mähdrescher reinfrisst, wirst du nicht fett werden. Und
selbst wenn, dann nimmst du das Gewicht nachher halt wieder ab? Was war ich
damals froh, dass ich endlich ohne schlechtes Gewissen essen durfte was ich
wollte?“ – Dann lachte sie auf.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Und ich schluchzte noch lauter.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Aber Mum, ich will nicht fett werden! Fett und hässlich! Unansehnlich!
Alle werden mich ansehen und auslachen!“ – ich nehme an, dass ich dann noch
eine Weile in Selbstmitleid zerfloss, unterbrochen von schluchzenden und
schniefenden Geräuschen.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Irgendwann reichte es meiner Mutter und sie sagte laut und streng ins
Telefon: <o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Jetzt reiß dich mal zusammen! Seit Millionen von Jahren werden Frauen
schwanger, nehmen zu und wieder ab, und das ist das natürlichste der Welt. Und wenn
jemand zu dir sagt du seist fett dann ist er sowieso ein Vollidiot. Du wirst
sehen, wenn du das Baby einmal spürst, wirst du auch deinen Bauch mögen. Und das
aller genialste wird dann das Gefühl nach der Geburt sein: da denkst du, du
bist plötzlich leicht wie eine Feder! Dann hast du den kleinen Scheißer auf dem
Arm und ein paar Kilo mehr sind auch wurscht, abgesehen davon das in unserer
Familie alle nach der Geburt wieder schlank und rank waren wie eh und je. Und
jetzt lass dir ein Bad ein, entspann dich und hör auf dich da so rein zu
steigern.“<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Bumm, das hatte gesessen. <o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Wochen später bei einem gemeinsamen Mittagessen mit Mama und Oma sowie
großem Bauch erwähnte ich mal, dass ich mich wie ein Wal fühlen würde. Meine
Oma lachte laut auf und meinte nur: <o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Wart mal noch 6 Wochen, dann fühlst du dich wie ein Seeelefant und dein
Mann muss dir die Socken anziehen.“<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Zu diesem Zeitpunkt fand ich das schon wieder witzig.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Vor kurzem fiel mir ein Artikel in die Hände, in dem es um den Trend von
schwangeren Frauen ging, so wenig Kilos wie möglich zuzunehmen und die daraus
resultierende Entwicklung von Essstörungen in der Schwangerschaft. Ich muss ja
ehrlich zugeben, dass mich das nicht mal wundert.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Die Gesellschaft und die lieben Männer (so sehr ich eure Rechte und
Anliegen verstehen kann und euch immer gerne verteidige, aber in dem Punkt
müssen einige noch viel lernen) machen einem den natürlichen Umstand der
Schwangerschaft wirklich oft zur Qual.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ich erinnere mich an ein Klassentreffen, bei welchem ein ehemaliger Mitschüler
mir erzählte:<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Sei froh, dass dir so schlecht ist und du nix essen kannst. Meine Frau hat
25kg zugenommen in der Schwangerschaft, dass muss sie jetzt erstmal wieder
loswerden.“<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Aussagen wie diese finde ich schrecklich. Na und? Dann hat sie eben
einen kleinen Polster angelegt während der anstrengenden Zeit des schwanger
seins. In vielen Fällen war die Frau vor der Schwangerschaft sowieso sehr
schlank und idealgewichtig, da muss und darf das sein, dass man etliches
zunimmt. Und wer sind wir, dass wir uns nur noch über Kilogrenzen und Body-Mass-Index
definieren?<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Eine meiner Lieblingsgeschichten was Frauenkörper und Schwangerschaft betrifft
ist die eines Bekannten, der auf einem Männerabend lapidar das Folgende von
sich gab:<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Ich bin ja eigentlich froh, dass meine Frau kleine Titten hat. Denn wenn
sie große hätte, und dann werden die in Schwangerschaft noch größer, was
glaubst wie hässlich die dann hängen. Dann lieber von vorn herein kleine.“<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ja, mein Mann erzählt mir alles. <o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ich war gelinde gesagt leicht geschockt von der Oberflächlichkeit
mancher Männer. Gibt übrigens auch Frauen die solche Dinge von sich geben. Vermutlich ist das Neid. Ich weiß es nicht. Aber wenn wir schon so oberflächlich sind: auch kleine Brüste können hängen. </span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Und wenn das größte Problem eines Mannes oder einer Frau der Zustand der Brüste ist, dann sollten die sich sowieso mal eine Therapie oder etwas dergleichen überlegen. Da stimmen dann sicher etliche andere Sachen auch nicht.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Millionen von Euro werden in die Schönheitsindustrie geblasen, damit
Frauen sich „schöner“ machen: Brustvergrößerungen, Bruststraffungen, Fett
absaugen. Bloß nicht menschlich sein, immer einem Ideal hinterherhecheln, nur
nicht altern und vor allem: nicht zulassen, dass irgendetwas hängt.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Liebe Männer, glaubt ihr, dass eure Geschlechtsteile mit dem Alter nicht
zu hängen beginnen und ekelhaft aussehen? <o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Liebe Frauen, glaubt ihr, dass ein straffer Busen aus euch tatsächlich
einen besseren und erfolgreicheren Menschen macht?<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ich will jetzt gar nicht verschweigen, dass auch ich diesem Trugschluss schon
des Öfteren erlag. In der heutigen Zeit schwanger sein, hilflos zusehen müssen
wie die Kilos auf der Waage plötzlich in Bereiche wandern, von denen man nur
aus Filmen weiß, ist hart und erfordert ganz schön viel Selbstvertrauen.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Das Internet ist voll mit „Gewichtsrechnern für die Schwangerschaft“ und
erschreckender Weise scheinen auch etliche FrauenärztInnen bereits auf diesen Zug
aufgesprungen zu sein.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Da lobe ich mir die meinige, die geduldig da sitzt, mich ansieht und sagt:<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Sollten Sie tatsächlich gesundheitsgefährdend viel zunehmen, dann
schrei ich schon, keine Sorge. Aber so lange ich das nicht tue, konzentrieren
Sie sich auf Entspannung und auf das Baby, und vergessen Sie die Anzeige auf
der Waage.“<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Das verhindert zwar nicht die Angst vor zu viel Gewicht, aber beruhigt. <o:p></o:p></span></div>
<br />
<div style="line-height: 200%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Aja, und noch was: ein Mann, der in einem in der Schwangerschaft sagt „man
solle bloß nicht zu viel essen und zunehmen“, den setzt man am besten vor die
Tür. Solche Idiotien hat man dann doch wirklich nicht nötig.</span><span style="font-family: Courier New;"><o:p></o:p></span></div>
</div>
Joleicahttp://www.blogger.com/profile/03903208513329073027noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2852721270309852061.post-1580925887830943542014-02-09T09:19:00.002+01:002014-02-09T09:19:35.723+01:00"Schwanger? Für das Unternehmen zu kompliziert!" - oder wie ich beinahe meinen Job aufgrund der Schwangerschaft verlor<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; line-height: 150%;">Schwangerschaftswoche 12 neigte sich dem Ende zu, Familie und Freunde
wussten Bescheid, ich hielt ein ärztliches Attest in Händen und damit war es
auch an der Zeit, den Arbeitgeber zu informieren. Das hatte mir schon vor Wochen
zusätzliche Kopfschmerzen bereitet, doch nun gab es kein Entrinnen mehr. Ich konnte
ja schlecht warten, bis mein Riesen-Bauch es ohnehin jedem verraten würde.</span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Warum machte mir das Bauchschmerzen? Mein Arbeitgeber hatte bereits Mitte
des Jahres eine Kollegin aufgrund von Schwangerschaft gekündigt. Diese Aktion
war natürlich rechtlich nicht gedeckt, aber wie ich feststellen musste, lassen
sich Frauen ja einiges gefallen. Selbst wenn sie die Möglichkeit hätten, sich
zu wehren.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ich rechnete also bereits mit einer ähnlichen Aktion in meinem Fall,
hatte also zumindest den Vorteil, mich rechtlich gründlich zu erkundigen.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Der Termin war schließlich vereinbart, und ich stapfte nervös und nicht
ohne vorher unfreiwillig meinen Magen vom Frühstück zu befreien, zur Chefin. <o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Dieses erste Gespräch verlief noch relativ harmlos. Ich teilte mittels
ärztlicher Bestätigung meine Schwangerschaft samt voraussichtlichem Geburtstermin
mit, meine Vorgesetzte quittierte dies mit einem „Aja….“ Und zeitverzögert: „Gratuliere.“
und ließ mich wissen, dass ich ja eine erneute Befristung erhalten hatte und
damit mein Beschäftigungsverhältnis während der Karenz enden würde. <o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Leicht verwirrt erklärte ich, dass meine ursprüngliche Befristung,
welche bis Ende des Jahres 2013 hätte dauern sollen, ja mit Ende September
verlängert worden war, das 2 befristete Dienstverhältnisse hintereinander
gesetzlich nicht erlaubt sind und ich somit in einem unbefristeten Dienstverhältnis
stehen würde. Den Kommentar zur Karenz verkniff ich mir vorerst.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Es folgte kurze Stille und schließlich die Information, dass sie sich da
selbst rechtlich erkundigen müssen und mir dann Bescheid geben würde. Damit war
das Gespräch vorerst beendet und ich etwas erleichtert.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Eine Woche später wurde ich wieder in die Chefetage gerufen. Was dort
folgte, waren 20 Minuten von denen ich hoffe, dass sie keiner schwangeren Frau,
nein, keinem Menschen jemals passieren.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Da ich mit dem Schlimmsten rechnete, hatte ich mit zuvor nochmals
Unterstützung der Gewerkschaft zugesichert.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Kaum ins Büro eingetreten, wurde mir unverblümt und in unglaublicher, fast schon bösartiger Manier, das folgende mitgeteilt:<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Man habe sich in der Führungsetage über meinen Fall unterhalten und sei
zu der Entscheidung gekommen, dass es für das Unternehmen viel zu kompliziert
sei, eine schwangere Mitarbeiterin zu behalten. Immerhin müsste ich ja in
Mutterschutz gehen und danach wäre ich Jahre lang in Karenz und das sie für das
Unternehmen einfach nicht tragbar.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ich unterbrach meine Chefin mit den Worten:<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Wer sagt, dass ich in Karenz gehe?“ –<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Na das ist doch die normale Vorgangsweise…“ –<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„In meinem Fall nicht. Mein Mann und ich haben vor, uns die Karenz zu
teilen bzw. kann es sein, dass er die Karenz alleine in Anspruch nimmt und ich
gleich nach dem Mutterschutz wieder arbeiten gehe.“ –<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Aja. Das ist ja dann noch komplizierter für das Unternehmen. So wissen
wir ja gar nicht, wann du zurück kommst und müssten für unbestimmte Zeit einen
Ersatz suchen. Jemanden aus dem Unternehmen können wir ja nicht auf deine
Stelle setzen, da dein Verdienst ein anderer ist. Das wäre der wirtschaftliche
Ruin für uns. Jemand neuen einstellen ist viel zu kompliziert. Also nein, wir
müssen das Dienstverhältnis mit Beginn des Mutterschutzes auflösen.“<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Gut, ich hatte zwar bereits mit Widrigkeiten gerechnet, dass mir jedoch
von einer Frau und zweifachen Mutter einfach so im Detail (und das hier war die
Kurzversion) ins Gesicht geschmettert wird, wie untragbar schwangere Frauen für
ein Unternehmen doch sein, schockierte sogar mich. Ich rang um Luft und hörte
mein Herz dermaßen laut klopfen, dass ich Angst hatte, man könnte es noch am
anderen Ende der Welt hören.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ich sammelte mich und antwortete, in einer mir sehr untypisch ruhigen,
sachlichen und bestimmten Art und Weise (ich muss zugeben, ich neige dazu laut
zu werden und meinen Standpunkt super-vehement zu verteidigen):<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Zunächst möchte ich feststellen, dass ich vom Unternehmen im Gesamten und
von dir als Frau und Vorgesetzte im Speziellen schwer enttäuscht bin. Das ein
soziales Unternehmen mit einem Frauenanteil von knapp 90% so mit Schwangeren
umgeht ist schlichtweg unglaublich und eine Frechheit. Nichts desto trotz
möchte ich dich darauf aufmerksam machen, dass alles was du mir eben gesagt hast,
rechtlich nicht gedeckt ist und ich dies daher nicht auf mir sitzen lassen
werde.“<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Leicht pikiert starrte meine Vorgesetze mit an und fragte:<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Heißt das nun, dass du deine rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen
wirst?“-<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Ja, darauf kannst du dich verlassen. Ich hätte außerdem gerne ein
Protokoll dieses Gespräches, in welchem im Detail angeführt wird, dass ich
aufgrund der Schwangerschaft nicht mehr tragbar bin und dass meine im September
vereinbarte Umwandlung der Befristung in ein unbefristetes Dienstverhältnis
aufgrund meiner Schwangerschaft zurückgezogen wird.“ –<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Mach ich.“<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Unnötig zu sagen, dass ich dieses Protokoll nie bekam.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">In meinem Büro angekommen musste ich erstmal gegen die aufsteigenden
Tränen und die unbändige Wut ankämpfen. Soviel Ungerechtigkeit, selbst in
vorbereitetem Zustand, war für meine Nerven einfach zu viel. Ich steckte
ohnehin gerade in massiver Verdrängung und dann konnte ich mir auch noch von
einer Frau anhören, wie untragbar man schwanger doch sei. Nachdem sich mein Schluchzen
gelegt hatte rief ich bei der Gewerkschaft an und besprach die weitere Vorgangsweise.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ich erspare euch die Details, das würde einfach zu weit führen. Nur so
viel sei gesagt: solche Aktionen sind in Österreich offenbar an der Tagesordnung,
was mir gleich den nächsten Schock versetzte. </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Man bat mich, eine detaillierte
Zusammenfassung der Ereignisse, von Bekanntgabe der Schwangerschaft bis zum
heutigen Gespräch aufzuschreiben und inklusive meiner Dienstverträge via Mail der
Gewerkschaft zu übermitteln.</span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Der Rest ist Geschichte. <o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Es wurde ein Brief an die Geschäftsleitung verfasst, in welchem die
Diskriminierung dargelegt wurde und dass das Unternehmen zwei Wochen Zeit
hätte, seine Entscheidung zu revidieren. Andernfalls würde Klage beim Arbeits-
und Sozialgericht eingereicht. Das Unternehmen gab nach 10 Tagen klein bei, und
erklärte in einer Email, dass man da was falsch verstanden hätte und ich
natürlich wie alle anderen MitarbeiterInnen behandelt werden würde und
dementsprechend mit Januar 2014 in einem unbefristeten Dienstverhältnis sein
werde.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Alles ging also gut aus. <o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Die beiden Wochen, in denen ich darauf warten musste, ob es nun zur Klage
kommt oder nicht, waren jedoch der reine Horror. Schlaflose Nächte, die ohnehin
vorhandene permanente Übelkeit, die unnachlässigen Kopfschmerzen, und dazu die
immer noch fehlende Abgrenzung zu all den Menschen, die einem suggerieren
wollen, dass mit Kind das Leben vorbei sei, waren einfach zu viel.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Die Erleichterung, dass ich im Recht war dafür schließlich umso größer.<o:p></o:p></span></div>
<br />
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Natürlich wurde ich von der Chefetage ab diesem Moment gemieden und auch
nicht mehr am Gang gegrüßt. Das war mir dann aber herzlich egal. Ich hatte mich
erfolgreich gegen die Diskriminierung zur Wehr gesetzt, und somit ein Zeichen für
alle anderen Frauen, die in der gleichen Situation stecken, gesetzt.</span><span style="font-family: Courier New;"><o:p></o:p></span></div>
</div>
Joleicahttp://www.blogger.com/profile/03903208513329073027noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-2852721270309852061.post-64318111154739445742014-02-08T20:00:00.000+01:002014-02-08T20:00:26.605+01:00Die Verdrängungsphase oder SSW 13 ff.<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; line-height: 150%;">Es war ein Sonntag. Ich war bereits aufgestanden gewesen, hatte Tee
getrunken, eine Kleinigkeit gegen die unaufhörliche Übelkeit gegessen, den
leichten Kopfschmerz bemerkt, Musik gehört und mich gefragt, wie schlimm das
Kopfweh heute wohl noch werden würde und ob ich nach dem Mittagessen kotzen würde
oder nicht. </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; line-height: 150%;">Dann war er auf einmal da. Der Gedanke, das Gefühl, ja die
Gewissheit: ich will nicht mehr.</span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; line-height: 150%;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ich stand wie paralysiert auf, ging wieder zurück ins Bett, kuschelte
mich unter die Decke und begann zu schluchzen und zu weinen. </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Mein Mann
realisierte erst ein paar Minuten später, dass ich aus dem Schlafzimmer wohl
nicht mehr zum Frühstückstisch zurückkehren würde. Keine Ahnung was in ihm wohl
vorgegangen sein mag, als er mich so sah. </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Was in mir vorging wusste ich dagegen
ganz genau. Ich wollte nicht mehr schwanger sein. Ich hatte es satt. Ich war
müde, ausgelaugt, mir war übel, ständig hatte ich Kopfschmerzen, die Menschen
rund um mich herum sahen in mir nur noch „die Schwangere“. Nicht mehr den
Menschen, die Freundin, die qualifizierte Frau. Ich wurde reduziert, und zu
allem Überfluss wurde mir auch noch suggeriert, dass ich ab sofort nur noch
Mutter sein würde. </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Meine Beziehung würde den Bach runter gehen, mein Körper
ausgeleiert und unansehnlich werden. Meine Karriere würde sich in Luft
auflösen, mein Leben würde sich nur noch um die Themen „stillen, wickeln und
Babykram im allgemeinen“ drehen, Genussmittel wie Alkohol und Zigaretten waren
für immer und ewig abgeschrieben, genauso wie hemmungsloser, guter Sex und Zeit
für meinen Mann und/oder mich selbst. </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ja, mein Leben war mal eben so vorbei.
Das sagten sie mir alle. Das hörte ich von allen. Sonst nichts. </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Das Rauschen in
meinem Kopf wurde unerträglich laut, ich konnte regelrecht fühlen, wie
schwabbelig mein Bauch und mein Busen sein würden, sah mein Leben an mir vorbei
ziehen und wäre am liebsten einfach abgehauen.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Mein Mann saß hilflos neben mir und fragte unschuldig: “was ist denn
los?“<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Meine genaue Reaktion weiß ich ehrlich gesagt gar nicht mehr. Aber ich
weiß, dass ich mich abdeckte und ihm all das an den Kopf warf. Dass seine
Freunde Idioten seien, das mein Leben vorbei wäre, dass er gut reden hätte und
stolz herum laufen könnte, denn er würde nicht ausgeleiert und musste nicht ein
Baby an seinem Busen stillen, weil es nämlich die Gesellschaft so verlangte. Er
wäre nicht die Rabenmutter, weil man das Kind in eine KITA geben möchte, er
wäre nur derjenige, der eine Affäre hätte, weil er es daheim nicht mehr aushalten
würde mit seiner ausgeleierten Frau mit Hängebusen, die keine Karriere mehr hat
und nur noch über vollgeschissene Windeln und das beste Kinderwagenmodell
sprechen konnte.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">An irgendeiner Stelle war ich wohl aufgesprungen und hatte lauthals
gebrüllt, dass ich nicht mehr wolle. Das es reiche. Das ich keine Lust darauf
hätte, und einfach nicht mehr will.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Er wollte mich trösten, aber das konnte er nicht. Er hätte es so oder so
nicht gekonnt, egal was er gesagt oder getan hätte. Das war mein Kampf, mit dem
er in Wahrheit gar nichts zu tun hatte. </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">An einem Punkt starrte er mich an und
schrie: „Willst du jetzt abtreiben?“ und auf eine schockierende Weise war ich in diesem
Moment nicht sicher, ob ich das nicht wirklich wollte.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ich weiß, es hört sich schrecklich an. Vielleicht denkt sich jetzt die
eine oder andere: oh mein Gott, was ist diese Frau bloß für ein Psychowrack.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Dennoch bin ich mir sicher, dass sich einige von euch in meinen
Schilderungen wiederfinden werden. <o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Diese Phase war hart und ich ging an meine Grenzen. Ich saß eine Woche
nach diesem Vorfall bei meiner Gynäkologin und brach in Tränen aus. Meine
Mutter rief ich an um ins Telefon hineinzubrüllen, dass sie ja sowieso keine
Ahnung hätte was ich durchmachen würde. </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Doch meine Mutter hatte eine Ahnung und
nahm meine Ausbrüche gelassen und mit einer entwaffnenden Ehrlichkeit hin. </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Vor
allem lernte ich von ihr das Eine: grenze dich in der Schwangerschaft ab. Mach
die Dinge, wie sie für dich selbst gut sind. Kein Ratgeber der Welt und auch
keine andere Mutter der Welt kann dir sagen, was für dein Baby, deine Ehe oder
dich das Beste ist. Es wird immer Menschen geben, die glauben sie wissen es
besser, die dir Tricks und Tipps geben wollen und es vermutlich gut meinen
damit. Aber sie machen es in den meisten Fällen nicht besser. Hör auf deinen
Instinkt. Menschen, die nicht gut sind für dich (und das findet man in einer
Schwangerschaft schneller heraus als einem lieb ist): meide sie. <o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<br />
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Diese Phase zu überwinden war nicht einfach, und es konnte mir auch
niemand damit helfen. Meinem Mann sagte ich, dass ich ab sofort nicht mehr über
die Schwangerschaft reden wollte, und dass er dies zu akzeptieren habe. Er tat
dies und ich weiß jetzt, wie schwer ihm das damals fiel. Aber anders hätte es für mich
nicht funktioniert. Ich musste dieses Dilemma mit mir selbst ausmachen. Alle,
die mit mir über die Schwangerschaft reden wollten, blockte ich ab. Mit einigen
Freundinnen tauschte ich mich via Mail über meinen Zustand aus, und das fiel
mir bedeutend leichter als das persönliche Gespräch. Ich konzentrierte mich auf
meine Arbeit, und das war auch notwendig, denn wie sich herausstellte wartete genau in dieser furchtbaren Phase die nächste Hürde auf mich....</span><span style="font-family: Courier New;"><o:p></o:p></span></div>
</div>
Joleicahttp://www.blogger.com/profile/03903208513329073027noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2852721270309852061.post-16504487964858487492014-02-08T19:53:00.004+01:002014-02-08T19:53:46.229+01:00"Wir sind schwanger" oder Schwangerschaftswoche 8-12<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Dadurch, dass die Schwangerschaft bevor wir auf Urlaub fuhren noch
relativ frisch war, entschlossen mein Mann und ich, noch niemandem von unserem
kleinen Geheimnis zu erzählen. Außerdem war zumindest ich richtiggehend
verunsichert ob der vielen negativen Meldungen, die sich in den letzten Monaten
in meinem Bekanntenkreis zum Thema Schwangerschaft gesammelt hatten. </span></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Da war
durchgehend von Fehlgeburten die Rede, von „Scheinschwangerschaften“ und von
schweren Blutungen und dementsprechendem Zwang, die gesamte Schwangerschaft in
einem Bett zu verbringen, bei welchem vorzugsweise der Kopf niedriger lag als
die Beine. </span></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Man kann also eigentlich sagen, dass ich mit allem rechnete, nur
nicht damit, dass alles okay sein würde.</span></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Wir wollten also mit der Meldung an alle Verwandten und Freunde warten,
bis wir den ersten Arzttermin erledigt und somit die schriftliche Bestätigung
in Händen hielten. Dieser erste Termin fand am Tag nach Rückkunft aus dem
Urlaub statt. Wir erinnern uns: mein Allgemeinzustand war, im wahrsten Sinn des
Wortes, zum Kotzen, und auch ansonsten fand ich an dem Schwangerschaftsgedanken
eigentlich noch nichts wirklich Prickelndes. <o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Wir wurden also gemeinsam ins Besprechungszimmer gerufen, und die
Gynäkologin begrüßte uns mit einem fröhlichen: </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„So, die Periode ist also
ausgeblieben, ja? Wie fühlen wir uns denn?“. </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ich begann also von meinen
Kopfschmerzen, meiner Übelkeit, meinem Ekel vor fast allen Lebensmitteln zu
erzählen, und brach dabei unvermittelt in Tränen aus. </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Die Ärztin sah mich an,
dann meinen Mann, lächelte und meinte nur: </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Ich würde also sagen, Sie fühlen
sich schwanger.“ </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Diese Aussage brachte mich noch mehr zum Heulen.</span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Natürlich
fügte sie schließlich hinzu, dass das alles normal sei und wieder vergehen
würde, meistens in der 12.-13. Woche. Ich würde mich bald an diese Worte
erinnern und sie verfluchen. Schließlich meinte sie: </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Na dann schauen wir uns
das mal aus der Nähe an, oder?“</span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">So ging ich in die Umkleide, entledigte mich
meiner Klamotten, während mein Mann bei der Ärztin blieb und darauf
wartete, auch ins Untersuchungszimmer gehen zu dürfen. Was ich ehrlich nicht
wusste war, dass der 1. Ultraschall, zumindest in diesem frühen Stadium der
Schwangerschaft, intravaginal durchgeführt werden würde. Man stelle sich also
kurz vor: ich auf dem Untersuchungsstuhl, die Beine links und rechts
voneinander gespreizt aufgebahrt, von vorne also beste Sicht auf meine
Intimzone, und dann kommt die Ärztin rein, im Schlepptau mein Mann.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Natürlich hatten wir uns schon oft nackt gesehen, und natürlich hatte er
meine intimste Gegend auch bereits des Öfteren aus nächster Nähe betrachtet.
Dennoch weiß ich bis heute nicht, wer schockierter oder überraschter war: er
oder ich. </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ich erstarrte weil ich mir urplötzlich bewusst wurde, wie dämlich
diese Position wohl aussehen muss, und er, weil er vermutlich nicht damit
gerechnet hatte, mich so exponiert auf dem Untersuchungsstuhl vorzufinden. </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Die
Ärztin löste diese eigenartige Situation relativ rasch mit einem: „bitte gehen
Sie zum Kopfende, von dort haben Sie auch den besten Blick auf den Ultraschall“
auf. </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Gesagt getan, so stand er dann also neben mir und betrachte verwundert das
Untersuchungszimmer. </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Den nächsten Schock hatte er, als er das Ultraschallgerät
sah. Er wusste ebenso wenig wie ich, dass der Ultraschall an diesem Tag „von
innen“ erfolgen würde. Ich bezweifle sogar, dass er bis zu dieser Minute
überhaupt wusste, dass es so was gibt. Man kann sich also die Entgeisterung in
seinem Gesicht vorstellen. Es war, als würde die Ärztin plötzlich ein
Schlachtmesser in der Hand halten und damit über meinem Bauch herumhantieren.
Und erst sein Gesichtsausdruck, als sie das Teil in mich einführte! Ich konnte
meinen Blick nicht von ihm wenden, bis die Ärztin schließlich verkündete: </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Aja,
na da kann man ja schon einiges sehen! Das hier ist der Dottersack, und hier,
das ist ihr Baby. Es hat momentan eine Größe von ca. 11mm, und sehen Sie hier,
das Flattern? Das ist der Herzschlag.“ <o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Stille.</span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Noch nie hatte mich etwas so dermaßen überwältigt und vor allem
vergessen lassen, in welch exponierter Stellung ich mich eigentlich gerade
befand. Und auch mein Mann war hin und weg. Tränen liefen mir über das Gesicht,
und auch meine bessere Hälfte musste sich offenbar zusammen nehmen, um nicht
loszuheulen. Es war ein zauberhafter Moment. All die Übelkeit und das
Unwohlsein waren plötzlich Vergangenheit, und wir starrten wie gebannt auf den
Bildschirm des Ultraschallgerätes. </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Wir hatten das also produziert. Betrunken
und nichtsahnend, dass der erste Schuss ein Treffer sein würde. Und nun saßen
wir gemeinsam hier und ein Mini-mini-Herzlein schlug auf einem Bildschirm, und
das aller irrste: in mir drin! Es war ein Wunder. <o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Nach der Untersuchung wurden noch Blut angenommen und ein paar Tipps
gegeben. Vor allem in Bezug auf meine zukünftige Ernährung. Ich möchte hier
offiziell feststellen, dass ich meine Frauenärztin spätestens ab dem Zeitpunkt
wirklich zu schätzen wusste. Sie sagte Dinge wie:</span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Essen Sie was Sie wollen und
wonach Ihnen ist! Wenn Sie Marshmallows wollen, dann essen Sie diese! Ihr
Körper sagt Ihnen schon, was Sie brauchen.“ </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Oder auch:</span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Vertrauen Sie Ihrem Körper.
Wenn Sie dies beherzigen, wird es Ihnen auch bald wieder gut gehen“. </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Abschließend erhielt ich noch Schwangerschaftsvitamine und ein Bild des Babys,
damit waren wir entlassen. Nächster Termin SSW 12. Doch bis dahin war es noch
ein weiter Weg…<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Schließlich entschieden wir uns, es zumindest mal den Eltern zu sagen.
Dazu gibt es eigentlich nicht viel zu berichten. Meine Schwiegereltern freuten
sich in der betont gelassenen und unemotionalen Weise, wie wir es gewohnt sind.
Und meine Mutter war das genaue Gegenteil. Sie flippte förmlich aus (dabei hat
sie ja schon zwei Enkelkinder) und freute sich wie ein kleines Kind, dass
wieder ein Baby in die Familie kommt.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Spannender waren die Reaktionen diverser Freunde und Freundinnen. Und
ohne Partei ergreifen zu wollen: mein Freundeskreis ist einfach der coolere. </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Nichts gegen Menschen die am Land aufgewachsen sind, aber an nachfolgenden
Geschichten werdet ihr schon erkennen, was ich meine. </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Daher will ich die Antworten
meiner FreundInnen auch nur kurz anführen. Meine beste Freundin freute sich
gelinde gesagt einen Haxen aus, und versprach sofort, uns mit einer ganzen
Menge Kinderspielsachen zu versorgen. Sie sähe das als ihre Lebensaufgabe, als
lustige Tante. Und zwar ganz nach dem Motto: je lauter und nervender das
Spielzeug für die Eltern, desto besser. Außerdem verlangte sie von mir, sie
niemals zu zwingen, meinen Bauch anzufassen. Dinge die sich da drin bewegen,
mit Ausnahme von Verdauungsvorgängen, fände sie unheimlich und erinnere sie zu
sehr an Aliens. </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ich kann jetzt schon verraten: ich konnte sie Ende 6. Monat dank
dem, wie sich bald herausstellen sollte, megalebhaften Kind in mir, das zudem
noch den Drang hatte, sich auch sichtlich bemerkbar zu machen, auf genialste
Art und Weise schockieren.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Der Rest des Freundeskreises reagierte, nun sagen wir gemischt, aber
alle positiv, auf ihre eigene verschrobene Art und Weise. Eine Freundin brach
in Tränen aus und schluchzte:</span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">“Oh mein Gott, erst heiratest du, jetzt bekommst
du ein Kind, und ich? Ich werde übrig bleiben….aber ich freue mich so für
euch.“ </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ein anderer Freund meinte gerührt: </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Jawohl!! Gut gemacht.“ </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Es gab auch
die eine oder andere Stimme die meinte: </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Das ging jetzt aber flott.“ </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Da man das
ja nun wirklich nicht verneinen konnte, wurde die „erster Schuss ein
Treffer“-Geschichte zum absoluten Renner und veranlasste viele im
Freundeskreis, nochmal über ihre mehr oder weniger fraglichen
Verhütungsmethoden nachzudenken.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Der Freundeskreis meines Mannes verhielt sich im Gegensatz dazu typisch
ländlich. Eine Reaktion wird mir für immer im Gedächtnis bleiben, und nicht nur
weil es mir zu diesem Zeitpunkt ohnehin schon beschissen ging, sondern auch
weil ich es bis heute eine bodenlose Frechheit finde, was sich manche Menschen
herausnehmen.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Es war bei uns zu Hause, also in meinem eigenen Haus, meinen eigenen
vier Wänden. Besagter Freund kam auf einen Sprung vorbei, warum weiß ich nicht
mehr. Nachdem wir ihm die frohe Botschaft verkündeten, wollte er zunächst
wissen, wie weit ich denn sei, denn „man sollte da ja vorsichtig sein. Denn
wenn du es dann doch noch verlierst wäre das ja ziemlich doof, dass ich dir
schon zu deinem Glück gratuliert habe“. </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Das war noch nicht das Schlimmste. </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Es
folgten ein paar belanglose Kommentare zu Frauen, die die Hälfte ihrer
Schwangerschaft im Krankenhaus verbringen musste, Fehlgeburten und anderer
wunderbarer Geschichten, die jede werdende Mutter in diesem Stadium unbedingt
hören möchte. </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Nachdem diese Tiraden beendet waren, verließ mein Mann kurz das Zimmer
um etwas zu holen. </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Besagter Bekannte drehte sich zu mir um und meinte auf eine
süffisant machohafte Art und Weise: </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Na, mit Karriere ist es jetzt auch erstmal
vorbei. Jetzt wirst du mal 2 Jahre daheim bleiben und dann kommt vielleicht das
zweite Kind…“ </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ich unterbrach ihn mit einem Kopfschütteln und meinte nur: </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Äh,
nein, das glaube ich nicht mein Lieber.“ – </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Ach so? Na wirst schon sehen…“ – </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Bei uns bleibt der Mann zu Hause, und ich gehe arbeiten beziehungsweise teilen
wir uns die Karenz. Und ich gehe weiterhin meinem Beruf nach.“ – </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Wie bitte? Du
lässt dein Baby alleine daheim? Ich meine, stillen musst du ja auch, mindestens 1
Jahr, am besten länger!“ – </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Ich MUSS gar nichts, und außerdem ist das Baby
nicht alleine sondern bei seinem Vater. Und zwei Jahre bleibt von uns sowieso
keiner zu Hause, da wir vorhaben, unser Kind mit 1 Jahr in eine
Kindertagesstätte zu geben…“ – </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„So früh wollt ihr das arme Kind schon
weggeben?“ <o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Der Dialog ging noch eine Weile in dieser Art und Weise weiter, bis ich
schließlich wutentbrannt das Zimmer verließ, nicht ohne froh zu sein, dass
besagter Bekannte kurze Zeit später auch das Weite suchte. <o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ich war schockiert und wusste nicht genau, wie ich jetzt reagieren
sollte. Da kommt ein Mensch zu Besuch und will uns erklären, wie wir gefälligst
alles zu machen haben und außerdem, dass das Leben der Frau mit Kindern sowieso
vorbei ist, Karriere geht ohnehin nicht und Mann beim Kind zu Hause, na das
kommt ja einer Vernachlässigung höchstens Grades gleich. Ich war sprachlos und
hatte anschließend zu allem Überfluss auch noch einen handfesten Streit mit
meinem Mann. Nicht, weil dieser nicht auf meiner Seite gewesen wäre. Nein, einfach weil ich sauer war, hormongesteuert, mir übel war und offenbar mein Leben jetzt vorbei sein würde. Und vor allem war ich sauer, dass solche Menschen mit meinem Mann befreundet waren.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<br />
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Außerdem läutete dieser Vorfall eine Phase ein, von der ich in keinem
Buch oder Ratgeber jemals zuvor gelesen hatte. Jedenfalls nicht in diesem
Ausmaß und dieser Intensität: die Verdrängungsphase.</span><span style="font-family: Courier New;"><o:p></o:p></span></div>
</div>
Joleicahttp://www.blogger.com/profile/03903208513329073027noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2852721270309852061.post-76477427188044805242014-02-08T19:42:00.000+01:002014-02-08T19:42:08.041+01:00Die Hochzeitsreise oder Schwangerschaftswoche 5-7<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; line-height: 150%;">Zwei Wochen Portugal waren gebucht für unsere Flitterwochen. Mit tollem
Hotel und eigenem Mietwagen. Viele sportliche Aktivitäten hatten wir geplant
und nicht zu vergessen, dass gute portugiesische Essen und der Wein. Den Wein
konnte ich mir ja nun leider abschminken, aber das Essen, das würde ich doppelt
und dreifach genießen. So war mein Plan. </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; line-height: 150%;">Statt „normalem“ Bier trank ich in der
ersten Woche des Urlaubs einfach alkoholfreies und fand mich dabei
zugegebenermaßen sogar ziemlich kultiviert. Die Mahlzeiten kostete ich von früh
bis spät aus. Fisch und Meeresfrüchte in allen Varianten, Fleisch und
Gemüseeintöpfe. Ich war kaum satt zu bekommen. Es schmeckte aber auch alles
einfach zum niederknien. </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; line-height: 150%;">Zusätzlich unternahmen wir viel. Ich fühlte mich
topfit und zu allen Schandtaten bereit. Bootsausflüge, Delphin-Watching,
schwimmen, Sightseeing, es gab nichts, dass wir nicht sehen und tun wollten,
und dank unseres Mietwagens waren wir außerdem unabhängig von allen organisierten
Touren und konnten uns den Landstrich „Algarve“ ganz nach unserem eigenen
Zeitplan ansehen. </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; line-height: 150%;">Sogar mit dem Wetter hatten wir einen Volltreffer gelandet. Die
Sonne schien jeden Tag mit angenehmen 26 Grad vom Himmel, und auch die
Temperatur des Atlantiks war dank der andauernden Hitzeperiode von 3 Wochen
über 40 Grad angenehm warm. Es war also alles in allem perfekt und traumhaft.</span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; line-height: 150%;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Doch auch Urlaubswoche eins folgte Urlaubswoche zwei und damit Schwangerschaftswoche 7. Und damit
offenbar eine Radikalumstellung meiner Hormone. </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Es begann damit, dass ich nicht mehr auf dem Bauch schlafen konnte. Nicht etwa, weil mein Bauch bereits zu wachsen
begonnen hatte, nein, sondern weil meine Brüste so zu schmerzen begannen, dass ich gar
nicht wusste, wohin mit mir. Selbst das eincremen beim und nach dem Duschen wurde
die reinste Tortur. Doch das sollte erst der Anfang sein!<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ich erinnere mich noch, dass ich eines Nachts aufwachte, weil mir so
dermaßen übel war, dass ich dachte sofort und auf der Stelle direkt neben das
Bett kotzen zu müssen. Von wegen Morgenübelkeit! Bei mir kristallisierte sich eine 24-Stunden-Übelkeit heraus!</span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Nun ist ja das Problem an dieser
Schwangerschaftsübelkeit das folgende: sich zu übergeben ist keine Lösung, obwohl es so verlockend und erleichternd scheint! Bei einer Magen- Darm- Grippe ist man ja froh, wenn man
alles eimal richtig rauskotzt. Es geht einem danach für zumindest 30 Minuten wieder
halbwegs gut. </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Nicht so in der Schwangerschaft. Das ist auch der Grund, warum
ich schließlich sehr „geizig“ mit dem zu mir genommenen Essen war. Die Kotzerei
war anstrengend, entwürdigend und brachte für nicht einmal 3 Minuten
Erleichterung. Dann lieber gleich gar nicht und das bisschen Essen bei mir
behalten. Es gab in späterer Folge Situationen, aus denen dann regelrechte
„nein, ich geh nicht kotzen“-Kämpfe wurden. Aber dazu später. <o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ach ja, und bevor ich es vergesse. Nein, die Übelkeit wurde im Laufe des
Tages nicht besser. Wie bereits kurz angeschnitten: sie entwickelte sich zu einer Dauerbegleiterin. Morgens bis
abends und in der Nacht. Pause: Fehlanzeige. <o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Zur Übelkeit gesellte sich ein ungemein großer Widerwille gegen fast
alle Lebensmittel. Einige Aversionen waren verständlich, wie Kaffee und
Wurstprodukte, andere schlicht und ergreifend mühsam. Dazu gehörten fast alle
Brotprodukte, Aufstriche, Fleisch- und Wurstwaren, Getränke (Fruchtsäfte),
Tomaten, Champignons, und vieles mehr. Ich kann wirklich nicht alles aufzählen.
Meine Tage bestanden also ab der zweiten Urlaubswoche aus dem Kampf, irgendetwas
Essbares zu finden, dass meine Übelkeit etwas vertrieb und nicht verstärkte und gleichzeitig meinen Magen angenehm füllen könnte. </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Man
macht sich wirklich keine Vorstellung davon, wie schwierig das ist, noch
dazu in einem fremden Land. Morgens konnte ich wenigstens am Frühstücksbuffet
Obst verschlingen, aber danach wurde es schwierig. Hinzu kam: wenn ich nicht
regelmäßig irgendetwas kaute, wurde die Übelkeit unerträglich. <o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Nicht nur deswegen aber vermutlich auch dadurch wurden meine Stimmungsschwankungen unkontrollierbar.
Ich erinnere mich, über einer Tomatensuppe in Tränen ausgebrochen zu sein.
Warum, weiß ich gar nicht mehr wirklich. </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Alkohol konnte ich gar nicht mehr
riechen, davon wurde mir auf 2 Meter Entfernung schlecht. Nicht einfach für meinen
wirklich fürsorglichen Mann. Noch schlimmer war es mit Zigarettenrauch. Vor der
Hochzeit hatte ich wieder zu rauchen begonnen, und sofort nach Feststellung der
Schwangerschaft aufgehört. Aber dieses Ekelgefühl, dass sich jetzt plötzlich in
mir breit machte, wenn ich eine Zigarette auf 10 Meter Entfernung roch, war zum
Durchdrehen. Scheinbar rauchen auch mehr Menschen, als mir bis dahin bewusst
war, denn überall wo wir spazierten, saßen oder flanierten roch ich dieses
widerwärtigen Rauch. </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Das trieb mir im Übrigen auch das eine oder andere Mal die
Tränen in die Augen, nicht zu vergessen, dass ich mich beim Frühstück auf der
Terrasse mit wildfremden Menschen anlegte, die dachten neben mir gemütlich
ihrer morgendlichen Zigarette (vermutlich für beschwerdefreien Stuhlgang)
fröhnen zu können. </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ich bin wirklich keine RaucherInnen-Hasserin. Damals war ich
lediglich mit der Situation überfordert. Da werde ich nun mal gerne aggressiv. <o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Eine, in meinen Augen wesentliche, Veränderung das Sexualleben
betreffend hat mir im Vorhinein ebenso keiner gesagt. Genau deshalb muss ich es
hier anführen.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Mit der beschriebenen Übelkeit und all den anderen Beschwerden kann man
sich lebhaft vorstellen, das Sex nicht unbedingt auf der Tagesordnung stand.
Dennoch erinnere ich mich an diese eine Nacht. Ich wachte erschrocken auf,
nicht etwa, weil mir wie normal zum Kotzen schlecht war. </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Aber nein. </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ich hatte einen
„feuchten Traum“! Ich wurde quasi vom Orgasmus aufgeweckt. Das hört sich in
erster Linie noch ganz fein an. Was mir allerdings niemand sagte war, dass sich
durch die vergrößerte Gebärmutter und die verbesserte Durchblutung der
Geschlechtsorgane die Kontraktionen der Gebärmutter während des Orgasmus bzw direkt danach regelrecht
schmerzhaft anfühlen. Der Bauch wird hart, und man spürt im Detail jeden
Zusammenzug der Gebärmutter. Das ganze dauert in etwa 2 Minuten, wobei ich auch
schon von Frauen gehört habe, bei denen die Kontraktionen bis zu 20 Minuten
dauerten. Also nix von wegen, yeah, ab sofort jede Nacht einmal kommen, im
Traum, quasi auf Kommando, ohne viel zu tun. Ich meine, das verdirbt einem wirklich alles!<o:p></o:p></span></div>
<br />
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ich weiß noch, dass ich im ersten Moment wegen der Schmerzen so
erschrocken war, dass ich gar nicht wusste, wie mir passiert und was ich nun
tun kann. Mein Mann und ich verbrachten daraufhin den nächsten Morgen damit,
dieses Phänomen zu googlen, da ich natürlich eine Heidenangst hatte, das ein Orgasmus
nun dem Baby schaden können. </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ich kann offizielle Entwarnung geben: ein Orgasmus
und die dazugehörigen Kontraktionen sind nicht schädlich und außerdem etwas
offenbar ganz normales, von dem einfach keiner erzählt. Vermutlich aus falscher Scham. Oder weil viele schwangere Frauen immer noch dem Mythos glauben, dass man in der Schwangerschaft keinen Sex haben darf.</span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Wie auch immer, an alle schwangeren Frauen die sexuell aktiv sind: habt weiter eure Orgasmen, lasst euch den Spaß am Sex bloß nicht
verderben! </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Auch wenn ich vorhin erwähnt hatte, dass es in dieser Woche für mich
einfach andere Dinge gab, die wichtiger war als ständiger Sex: Es sollte bald
eine Zeit kommen, in welcher Sexualität wieder einen hohen Stellenwert bekommen
und auch uneingeschränkt toll wenn nicht sogar phänomenal sein würde. So eine
vermehrte Durchblutung der Geschlechtsteile hat eben auch sein Gutes.</span><span style="font-family: Courier New;"><o:p></o:p></span></div>
</div>
Joleicahttp://www.blogger.com/profile/03903208513329073027noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2852721270309852061.post-71310267383657138452014-02-08T19:18:00.001+01:002014-02-08T19:18:07.471+01:00Schwangerschaftstest: Positiv<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Es war der Tag nach unserer Hochzeit. Tief in mir drin wusste ich schon
seit etwas mehr als 10 Sekunden nach dem Sex, dass ich schwanger war. Woher?
Das kann ich eigentlich nicht genau sagen. Es war eine Art Bauchgefühl, eine
Art intuitives Wissen. </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Der Test, einen Tag nach der Hochzeit, war lediglich als
Bestätigung meiner Vermutung gedacht. Ich hatte meine beste Freundin spontan
gebeten, mir aus dem Drogeriemarkt bitte einen Frühtest mitzunehmen. Sie kam
nachmittags ohnehin zu uns um den „2. Teil“ der Hochzeit, ein
„Post-Wedding-BBQ“ zu feiern, und so musste ich nicht großartig herumfahren.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Einen kurzen Exkurs möchte ich noch machen. Das alles klingt jetzt
gerade sehr konservativ: „zuerst Hochzeit, dann Kind“. Daher muss ich
klarstellen, dass dem gar nicht so ist. Wir wussten bereits Anfang 2013, bevor
wir überhaupt verlobt waren, dass wir im Spätsommer 2013 „zu basteln“ beginnen
wollten. Die Hochzeitsidee kam danach, und da wir uns keine 1 1/2 Jahre mit der
Planung aufhalten wollten, heirateten wir 5 Monate nach der Verlobung. </span><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; line-height: 150%;">Dass das Kind dann quasi beim ersten Schuss gezeugt wird, mit dem konnte
ja nun wirklich niemand rechnen.</span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; line-height: 150%;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Jedenfalls. An besagtem Tag nach der Hochzeit starrte ich also auf den
negativen Schwangerschaftstest und wusste im ersten Moment nicht, ob ich mich
freuen sollte oder nicht. Zunächst stand ich also unschlüssig da, tappte von
einem Bein aufs andere, und war verwirrt. Ich war mir doch so sicher! Gut, ich
war noch nicht überfällig, aber ich war mir sicher! Sei’s drum, sagte ich mir
und freute mich umso mehr auf die nachmittägliche Grillerei mit Bier und
Zigaretten.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Am Montag nach der Hochzeit war meine Unruhe jedoch immer noch nicht
verflogen, und so machte ich einen 2. Test. Die bekommt man ja ohnehin nur mehr im Doppelpack, warum also nicht den zweiten auch noch zur Sicherheit verbrauchen. Diesmal machte ich ihn ganz nach Vorschrift, nicht
wie am Samstag davor irgendwann nachmittags so zwischendurch ohne die "Bedienungsanleitung" zu lesen. Ich meine, wer kann denn schon ahnen, dass man so einen Test auch falsch machen kann. Diesmal sollten also alle Testparameter brav eingehalten werden. Das hieß Morgenurin. </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Und siehe da:
der Test war positiv. </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Mein Bauchgefühl hatte mich also nicht getrübt. Ich stand
also da, starrte ein paar Minuten darauf, stapfte ins Bad und hielt
meinem Mann den Test unter die Nase. Dann sagte ich etwas, von dem ich nie
dachte, dass es jemals aus meinem Mund kommen würde. "Babe, WIR sind schwanger."<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<br />
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Die Freude war groß, die Unsicherheit auch. Immerhin hatte ich die
letzten Wochen vor diesem Test mit Völlerein und Trinkgelagen sondergleichen
verbracht. Da waren meine zwei Polterabende, die Woche danach, der Tag vor der
Hochzeit, die Hochzeit selbst, der Tag nach der Hochzeit. Grund genug
beunruhigt zu sein. So beschlossen wir, unser kleines Geheimnis erstmal für uns
zu behalten. </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Unsere zweiwöchige Hochzeitreise stand unmittelbar davor und laut
Onlinerechner befand ich mich gerade Anfang 5. Woche (ausgehend vom letzten Tag
der Periode). Die erste fachärztliche Untersuchung sollte ca. in der 8
Schwangerschaftswoche stattfinden. Das war genau die Woche nach unserem Urlaub.
Also vereinbarte ich einen Termin für Montag nach dem Urlaub bei meiner
Gynäkologin. Ich werde übrigens nie die folgenden Worte während dieses Telefongesprächs
vergessen: </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Geht es Ihnen gut oder haben Sie irgendwelche Beschwerden?“. – „Mit
geht es blendend, danke.“ – „Gut, dann reicht ja der Termin nach dem Urlaub.“ </span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Bald sollte ich in bitterer Erinnerung an diese meine Worte denken.</span><span style="font-family: Courier New;"><o:p></o:p></span></div>
</div>
Joleicahttp://www.blogger.com/profile/03903208513329073027noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-2852721270309852061.post-43619806110595525492014-02-08T19:10:00.003+01:002014-02-08T19:11:16.593+01:00Vorwort<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Bereits Monate bevor wir, mein Mann und ich, beschlossen, ein Kind zu
zeugen, verbrachten wir Stunden, nein, Tage damit darüber zu sprechen und zu
diskutieren, wie wohl alles sein würde. Wie wir „es“ machen wollten. Genau
genommen, wer wie lange zu Hause bleibt, wer seinen Job eine Zeit lang hinten
anstellt, oder ob das überhaupt jemand tun muss. Wir waren uns schnell einig,
dass wir uns die Karenz teilen wollten, dass wir uns außerdem für die Variante
des einkommensabhängigen Kinderbetreuungsgeldes entscheiden würden oder, im Falle dass die andere 12+2 Variante des pauschalen Kinderbetreuungsgeldes wirtschaftlich sinnvoller wäre, eben diese.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Aber nicht nur das. Ich im speziellen wollte, dass mein Mann im Detail
auf das Leben mit einem Kind vorbereitet sein würde und sich auch der
Veränderungen bewusst sein sollte. Ich bestellte Buch um Buch, vorwiegend
„autobiographisch“ angehauchte Literatur, in welcher schonungslos dargestellt
wurde, wie anstrengend und mühsam die ersten Monate mit Baby sein würden. Ja, sogar
einen Roman, in dem ein Mann sich ganz alleine um das Kind kümmert, weil die
Mutter des Kindes arbeiten geht und nicht zu Hause bleiben will, habe ich
besorgt und meinem Mann vor die Nase gelegt. Er hat dieses Buch, und auch die anderen, verschlungen und war teilweise entsetzt darüber, wie benachteiligt Männer in der Kindererziehung behandelt werden und wie wenig selbstverständlich es immer noch ist, dass Männer in Kinderbetreuung und -erziehung miteingebunden werden.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Wie auch immer könnte man also sagen, wir waren gut vorbereitet. Zumindest besser als
viele andere. Wir hatten keine Illusionen über „das Leben danach“. <o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Wir haben die Rechnung leider ohne die Schwangerschaft gemacht.
Mindestens ich hatte diesen Teil, diesen ziemlich großen Teil, einfach
ignoriert, nicht beachtet, so als ob 9 Monate wie im Flug vergehen würden und
eine Schwangerschaft kein besonderer Einschnitt im Leben sein würde. <o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Bullshit.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Und das ist auch einer der Gründe für diesen Blog. Niemand, wirklich niemand,
hat mich auf diese Zeit vorbereitet. Ja, man kann im Internet alle möglichen
Websites finden, in welchen im Detail die Entwicklung des Babies erklärt wird.
Ja, sogar Apps gibt es mittlerweile. Vermutlich kann man alles finden. Nur die
Wahrheit nicht.<o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Niemand bereitet einen auf die Vorurteile und Klischees vor, mit denen
man plötzlich konfrontiert ist. Niemand erzählt einem ehrlich, wie furchtbar
die ersten 3-4 (in meinem Fall 6) Monate sein können. Vor allem erwähnte niemand die Intensität,
die eine Verleugnungs- und Verdrängungsphase haben kann. <o:p></o:p></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Nun, ich habe es am eigenen Leib erlebt: die Diskriminierungen, die
Rollenzuschreibungen, die Vorurteile, das Verdrängen und Verleugnen und zu
guter Letzt, die körperlichen Symptome. Und da ich denke, dass es auch anderen
Frauen so erging und ergehen wird, schreibe ich dies nun hier nieder. Als Stütze. Als
„Ratgeber“. Als Erzählung. Oder vielleicht auch nur um anderen Frauen und Männern zu
zeigen: ihr seid nicht alleine.<o:p></o:p></span></div>
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span>
<div style="line-height: 150%; margin-bottom: .0001pt; margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
Joleicahttp://www.blogger.com/profile/03903208513329073027noreply@blogger.com1